E-Mobilität Nachfrage nach E-Autos in Sachsen legt wieder deutlich zu
Nach einem Rückgang im Vorjahr steigt die Zahl neuer E-Autos in Sachsen wieder deutlich. Was Hersteller und Experten zum Wandel sagen.

Leipzig - Nach einem Dämpfer im vergangenen Jahr nimmt die Nachfrage nach Elektroautos in Sachsen wieder spürbar zu. Im Freistaat wurden von Januar bis Juli 6.677 batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) neu zugelassen - ein Plus von mehr als 2.500 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das geht aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervor. Allein im Juli waren es 895 Elektroautos.
Damit deutet sich eine Trendumkehr an: 2024 waren die Neuzulassungen von E-Autos nach dem abrupten Ende der staatlichen Förderung eingebrochen, im Gesamtjahr standen nur 7.801 neue E-Autos in der Statistik. Zuvor hatten die Zulassungszahlen jahrelang deutlich höher gelegen - 11.889 im Jahr 2023, 10.663 im Jahr 2022 und 9.078 im Jahr 2021.
Hersteller sehen Rückenwind für E-Autos
Die Hersteller im Freistaat berichten zugleich von einer wachsenden Bedeutung der Elektromobilität. Porsche sprach von einem „erfolgreichen Hochlauf“ am Standort Leipzig. „Im ersten Halbjahr 2025 waren fast 60 Prozent der ausgelieferten Macan-Modelle vollelektrisch“, teilte der Automobilhersteller mit. Zudem habe die Modellreihe insgesamt um 15 Prozent zugelegt.
Auch BMW verwies auf die Entwicklung in seinem Leipziger Werk. „Grundsätzlich verzeichnen wir einen steigenden Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen, deren Anteil liegt mittlerweile bei über ein Drittel der Produktion“, sagte ein Sprecher. Allerdings sei ein Vergleich mit dem Vorjahr schwierig, da die Produktion des einzigen vollelektrischen Fahrzeugs - der Mini Countryman - erst im März 2024 angelaufen sei.
Auch Volkswagen teilte mit, dass der Konzern „von einer leicht höheren Produktionszahl“ ausgehe als im vergangenen Jahr.
„E-Mobilität gehört die Zukunft“ - Experten loben Wandel
„Wir haben immer gesagt, dass der E-Mobilität die Zukunft gehört“, betonte der Geschäftsführer des Automotive Clusters Ostdeutschland (ACOD), Jens Katzek. Die ostdeutschen Standorte und Zulieferer hätten eine „bemerkenswert schnelle Transformation“ vollzogen, die Technik habe sich weiterentwickelt und auch die Infrastruktur sei besser geworden. Kaufanreize seien „auch zukünftig richtig und notwendig, denn neue Technologien brauchen auch mittelfristig oft einen Anschub und Anreize“.
Der ADAC Sachsen sieht vor allem technische Fortschritte als Treiber der Entwicklung - insbesondere die gestiegene Reichweite. „Es wird dabei mit Sicherheit nicht nur einen Aspekt geben, der dazu geführt hat, dass die Neuzulassungen wieder steigen“, erklärte der Automobilclub. Damit noch mehr Menschen umsteigen, brauche es jedoch noch größere Reichweiten, kürzere Ladezeiten, ein dichteres Ladesäulen-Netz und niedrigere Preise.