Zwei Geraer Künstlersöhne Neue Schau im Dix-Haus: Naturbilder aus zwei Jahrhunderten
Wie unterschiedlich blickten Heinrich Reinhold und Otto Dix auf die Natur? Die neue Ausstellung zeigt, wie zwei Epochen auf Leinwand miteinander ins Gespräch kommen.

Gera - Nach einer mehrwöchigen Schließung öffnet das Otto-Dix-Haus in Gera am Sonntag seine Türen für eine neue Ausstellung mit Werken von Otto Dix und Heinrich Reinhold. Die Schau mit dem Namen „Von Nah und Fern“ konzentriert sich dabei auf Landschaftsbilder der beiden in Gera geborenen Künstler. Reinhold gelte als einer der wichtigsten deutschen Maler im Rom des frühen 19. Jahrhunderts, so die Kunstsammlungen Gera. Bis zu seinem Tod in der italienischen Stadt im Jahre 1825 konzentrierte er sich hauptsächlich auf Naturstudien und Landschaftsmalereien und genoss bereits zu Lebzeiten ein hohes Ansehen unter seinen Zeitgenossen.
Dix' Schaffen ist nicht unbedingt für diese Art von Malerei bekannt. Landschaftsbilder finden sich laut den Kunstsammlungen Gera vor allem im Früh- und Spätwerk des Künstlers, während sich sein Stil über die Jahre immer wieder änderte. Bekannt wurde Dix vor allem für seine Werke, die Kriegserfahrungen und Gesellschaftskritik verarbeiteten sowie für seine grotesken Porträtbilder. Als einer der wichtigsten Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“ wurde seine Kunst von den Nationalsozialisten diffamiert. Kurz nach deren Machtübernahme verlor er seine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Dresden und floh mit seiner Familie an den Bodensee. Nachdem das Großstadtmilieu zuvor wichtige Inspirationsquelle für ihn war, kehrte er dort zur Landschaftsmalerei zurück.
Die neue Ausstellung lade nun ein, „einen faszinierenden Dialog von Naturauffassungen aus unterschiedlichen Epochen und Perspektiven“ zu erleben, heißt es weiter. Zu sehen sind die ausgewählten Arbeiten aus dem Sammlungsbestand der Kunstsammlungen Gera bis Ende Januar.