Waffenhandel Neues Versteck mit Tausenden Patronen in Remscheid entdeckt
Ermittler entdecken immer neue Verstecke in dem illegalen Waffenlager in Remscheid: Diesmal stießen sie auf Tausende Schuss Munition. Und die Suche geht weiter.

Remscheid - Ermittler haben in dem riesigen illegalen Waffenarsenal in Remscheid ein weiteres Versteck mit mehreren Tausend Schuss Munition entdeckt. Die Patronen seien in einem Hohlraum im Türrahmen versteckt gewesen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Ermittler seien weiterhin dabei, das Haus akribisch nach weiteren Verstecken zu durchsuchen. Zuletzt waren dabei mehrere gut getarnte Räume entdeckt worden, in denen unter anderem Maschinengewehre und weitere Kriegswaffen gefunden wurden.
Alte Waffen womöglich wieder schussfähig gemacht
In einem Raum stießen die Ermittler auch auf eine Art Werkbank und auf Werkzeug, mit dem alte, entmilitarisierte Waffen eventuell wieder schussfähig gemacht worden sein könnten. Auf diesem Tisch habe eine Uzi-Maschinenpistole gelegen.
Es werde geprüft, ob der 59-jährige Hauptbeschuldigte dort Waffen selbst scharf gemacht habe, sagte der Sprecher. „Der erste Augenschein ist erstmal verdächtig.“ Der 59-Jährige sei gelernter Kfz-Mechaniker, verfüge aber wohl auch über Kenntnisse als Büchsenmacher. Zuerst hatte die „Bild“ über die mutmaßliche Werkbank berichtet.
Einen genauen Überblick, wie viele Waffen in dem Haus in Remscheid inzwischen gefunden wurden, gebe es weiterhin nicht. Nach früheren Angaben waren in den ersten Tagen 320 Langwaffen gefunden worden - wie Maschinengewehre, Sturmgewehr und Flinten - 51 Kurzwaffen, also Pistolen und Revolver, 38 Handgranaten, einige Minen und auch Panzerfäuste, Zündköpfe und Sprengschnüre.
Waffen hängen geladen an der Wand
Die Arbeiten in der Wohnung seien sehr mühsam und zeitintensiv - auch weil die Ermittler auf ihre eigene Sicherheit achten müssten. „Die Waffen hängen zum Teil geladen an der Wand“, sagte der Sprecher. Zuletzt waren schon Handgranaten und Mörsergranaten gefunden worden, die als so instabil und gefährlich eingeschätzt wurden, dass sie von Experten unmittelbar gesprengt wurden.
Gegen den 59-jährigen Hauptbeschuldigten wird unter anderem wegen des Besitzes von Kriegswaffen und Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt. Auch gegen weitere Personen werde ermittelt.