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Verteidigung „Niemanden auswürfeln“ – Jusos kritisieren Wehrdienstpläne

Muss der Staat junge Menschen bald auslosen, um die Bundeswehr zu füllen? Warum die Jusos Niedersachsen das entschieden ablehnen – und was sie stattdessen fordern.

Von dpa 23.10.2025, 04:30
Aus Sicht der Jusos Niedersachsen sollten junge Menschen bei der Wehrdienst-Debatte mehr einbezogen werden. (Symbolbild)
Aus Sicht der Jusos Niedersachsen sollten junge Menschen bei der Wehrdienst-Debatte mehr einbezogen werden. (Symbolbild) Sina Schuldt/dpa

Hannover - Die Jusos Niedersachsen lehnen die geplante Reform des Wehrdienstes ab und warnen vor einer Wehrpflicht durch die Hintertür. „Die Diskussion sorgt für enorme Verunsicherung“, sagte Lara Meyer, neu gewählte Vorsitzende der Jusos Niedersachsen. „Junge Menschen wissen nicht, ob sie sich nach der Schule frei für Ausbildung, Studium oder Freiwilligendienst entscheiden können oder ob der Staat ihnen künftig vorschreibt, wie sie ihr Leben gestalten sollen.“

Insbesondere das von der CDU vorgeschlagene Losverfahren stößt bei den Jusos auf Gegenwehr. „Der Staat darf niemanden auswürfeln, der zur Bundeswehr gehen soll“, betont Co-Vorsitzender Jarno Behrens. 

Wie kann Bundeswehr für junge Menschen attraktiver werden?

Das neue Wehrdienstgesetz soll ab Januar in Kraft treten. Die Bundesregierung ringt noch um die Ausgestaltung des Gesetzes. Der Dienst soll zunächst freiwillig sein. Unklar ist noch, welche Mechanismen greifen sollen, wenn sich nicht genügend Freiwillige für die Bundeswehr finden und ob künftig alle jungen Männer wieder gemustert werden sollen.

Aus Sicht der Jusos Niedersachsen sollten junge Menschen bei der Debatte mehr einbezogen werden. Wenn der Wehrdienst attraktiver werden soll, müsse die Bundeswehr ihre internen Probleme anpacken. „Sexismus, rechte Netzwerke und schlechte Arbeitsbedingungen müssen konsequent bekämpft werden. Nur dann kann der Dienst dort wirklich eine Perspektive sein, die junge Menschen freiwillig wählen“, betonte die Jugendorganisation der Partei.