Geschichte Noch einmal in der DDR shoppen gehen? Zeitreise im Museum
Lübbenau - Schlange stehen gehörte zum Einkaufsalltag in der DDR - jetzt können Besucher des Spreewald-Museums in Lübbenau in die einstige Shoppingwelt eintauchen. Unvergessen sind noch heute einige DDR-Produkte wie etwa die Zahnpasta „Putzi“, „Vita“-Cola oder der unverwüstliche Mixer RG 28 in Orange, der auch ausgestellt ist. „Den verwende ich immer noch“, sagte eine Besucherin am Samstag in der neu eröffneten Sonderschau mit dem Titel „Es gab ja nüscht...“.
Die Ausstellung ist im Spreewald-Museum Lübbenau bis zum 25. Februar 2024 zu sehen. Die Menschen in der DDR kauften Produkte, wenn es sie gerade gab, nicht, wenn man es gebraucht hat, wie Museumsdirektor Stefan Heinz sagte. Er bezeichnete die Ausstellung als eine Zeitreise, die sich auch mit Industriedesign und den Verpackungen beschäftige.
Viele Bürger aus Brandenburg und Berlin, aber etwa auch aus Sachsen und Thüringen stellten Original-Produkte zur Verfügung. „Wir haben Unmengen bekommen aus der Bevölkerung“, sagte Heinz, der selber in der DDR aufgewachsen ist.
Von der Tütensuppe über Haushaltsgeräte und Werkzeuge bis zum „Baby-Hopser“ reichen die Ausstellungsstücke, dazu kommen Preise und Gebrauchsanweisungen. Historische Fotografien aus dem Archiv des Verbandes der Deutschen Konsumgenossenschaften sollen zudem zeigen, wie sich Warenhäuser aber auch Gaststätten, Hotels und Campingplätze in der DDR zwischen den 1950er und 80er Jahren veränderten, wie das Museum mitteilte.
Die Ausstellung „Es gab ja nüscht...“ war zuvor bereits in Senftenberg zu sehen. In das dortige Museum seien 2022 rund 35 000 Besucher gekommen, sagte Museumsdirektor Heinz, der auch in Lübbenau eine solche Zahl erreichen will. Heinz bereitet bereits neue Ausstellungen im Spreewald vor, darunter eine Schau zum Lifestyle in der DDR. Dabei sollen auch Modezeitschriften mit Schnittmuster-Bogen zum Vorschein kommen.