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Deutschland und Olympia Olympia-Bewerbung: Berlin plant mit sechs Millionen Euro

Die Hauptstadt richtet eine Projektgruppe ein. Sie soll für eine erfolgreiche Berliner Olympia-Bewerbung sorgen. Das Budget bis 2027: Sechs Millionen Euro.

Von dpa 30.09.2025, 15:14
Berlin plant mit sechs Millionen Euro Ausgaben im Haushalt 2025 bis 2027 für die Olympia-Bewerbung.
Berlin plant mit sechs Millionen Euro Ausgaben im Haushalt 2025 bis 2027 für die Olympia-Bewerbung. Michael Kappeler/dpa

Berlin - Berlin plant für seine Olympia-Bewerbung mit einem Etat von bis zu sechs Millionen Euro in den Haushaltsjahren 2025 bis 2027. Eigens eingerichtet wird eine Projektgruppe, die der Olympia-Beauftragte der Hauptstadt, Kaweh Niroomand, leitet. „Olympische Spiele und Paralympische Spiele sind eine große Chance – für Berlin, aber auch für Deutschland“, befand Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner.

Er sei der felsenfesten Überzeugung, dass Olympische Spiele in Deutschland ein richtiges und gutes Ziel seien, was auch alle - die Bundesregierung und die Bundesländer - unterstützen würden, sagte der CDU-Politiker in einer Pressekonferenz: „Aber ich bin auch der felsenfesten Überzeugung, dass eine Bewerbung Deutschlands ohne Berlin definitiv schwieriger wird.“ Für die Stadt sei es zudem ein Investitionsprogramm. 

Wann Deutschland Olympia will, ist noch nicht entschieden

Berlin befindet sich national erst einmal im Wettstreit mit Hamburg, München und der Region Rhein-Ruhr. Alle vier haben die erste Stufe des Bewerbungsplans erfolgreich gemeistert. Sie haben nun bis Ende Mai kommenden Jahres Zeit, ihre Konzepte mit dem Deutschen Olympischen Sportbund inhaltlich und operativ weiter zu schärfen. 

Bis Juni 2026 können sie durch ein Referendum ein Meinungsbild der Bevölkerung einholen, ehe im Herbst die Entscheidung über einen deutschen Bewerber fallen soll. Für wann sich Deutschland international bewerben wird, ist noch gar nicht entschieden. Im Raum stehen die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044.

Kritik von der Links-Fraktion 

Einem rbb-Bericht zufolge will Berlin mit dem 6-Millionen-Euro-Budget auch insgesamt bis zu zwölf Vollzeitstellen in der Projektgruppe einrichten. Weitere vier Vollzeitstellen sollen in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport geschaffen werden, um das Bewerbungskonzept weiterzuentwickeln. 

Ein Kuratorium aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtgesellschaft unter dem Vorsitz von Wegner und der Senatorin für Inneres und Sport, Iris Spranger, solle „insbesondere im Hinblick auf die Einbindung und Überzeugung der Berliner Bevölkerung“ beratend tätig sein, hieß es beim rbb.

Das Vorgehen stößt aber auch auf deutliche Kritik. „Da die Sportsenatorin nun die 6 Millionen Euro für Olympia-Marketingkampagnen durch Pauschale Minderausgaben gegenfinanzieren will, drohen Kürzungen in anderen Bereichen wie bei Sanierung von Sportstätten oder im Breitensport“, kommentierte der Sprecher für Sport der Linksfraktion, Kristian Ronneburg. Er kündigte an, dass die Linke die Streichung dieser Ausgaben beantragen werde.

Die Industrie- und Handelskammer zu Berlin unterstützt dagegen die Bewerbung. Präsident Sebastian Stietzel sprach im Zusammenhang von Olympischen Spielen von einem „Innovationsbooster“.