Störche Ost-West-Liebe trägt Früchte: Jungstörche werden beringt
Ein fremder Storch hat in Nordsachsen den langjährigen Partner eines Weibchens aus dem Horst geworfen – mitten in der Paarungszeit. Aber es gibt trotzdem Nachwuchs.

Mügeln - Nach einem rabiaten Start trägt eine Ost-West-Liebe zwischen einem Storchenpaar in Sachsen sichtbare Früchte. Zwei Küken aus einem Storchenhorst in der sächsischen Kleinstadt Mügeln (Landkreis Nordsachsen) wurden nun beringt. Leider hätten nur zwei der insgesamt vier Jungstörche überlebt, erläuterte der Vorsitzende des Heimatvereins Mogelin, Hans-Jürgen Höhne.
Nach der Rückkehr eines Storchenpaars aus dem Sommerquartier Ende März hatte sich in Mügeln ein ungewöhnliches Liebesdrama abgespielt. Das Paar habe sich gerade eingerichtet, als ein Fremdstorch dazugekommen sei und den alten Storch vertrieben habe. Der Neue kam vom rund 600 Kilometer entfernten Bodensee in den Freistaat und erhielt vom Heimatverein den Namen „Bodo“.
Für die Registrierung der jungen Störche war extra die Feuerwehr angerückt. Mit einer Leiter holten sie die beiden Küken aus dem etwa 30 Meter hohen Nest heraus und brachten sie in einer Spezialkiste auf den Boden. Dort erhielten die Jungtiere den Ring. Anschließend erhielten sie von der Jungfeuerwehr aus Oschatz die Namen „Hannah“ und „Antonio“.
„In diesem Jahr hatten die Störche große Probleme mit der Nahrungssuche gehabt“, erläuterte Höhne. Dies habe vor allem an den vielen Monokulturen auf den Feldern und den harten Böden zu tun.