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Kirche Papst lässt zwei Weihbischöfe im Amt: Woelkis „große Fehler“

Sowohl Kardinal Woelki als auch die beiden Weihbischöfe Puff und Schwaderlapp dürfen ihre Ämter behalten. In der Missbrauchsaffäre werden Woelki vom Papst aber „große Fehler“ vorgeworfen.

Von dpa Aktualisiert: 27.09.2021, 14:31
Dominikus Schwaderlapp ist auf dem Weg zur Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.
Dominikus Schwaderlapp ist auf dem Weg zur Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Arne Dedert/dpa/Archivbild

Rom/Köln - In der Missbrauchsaffäre des Erzbistums Köln bleiben neben Kardinal Rainer Maria Woelki auch die Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff im Amt. Papst Franziskus entschied, die Amtsverzichte der beiden nicht anzunehmen. Sie waren wegen Pflichtverletzungen beurlaubt. Puff werde seinen Dienst sofort wieder antreten, Schwaderlapp auf eigene Bitte zunächst für ein Jahr als Seelsorger nach Kenia gehen, teilte der Heilige Stuhl am Freitag mit.

Bei den zwei Bischöfen seien Mängel in der Behandlung von Verfahren festzustellen, „nicht aber die Intention, Missbrauch zu vertuschen oder Betroffene zu ignorieren“, hieß es in der Mitteilung.

Auch Woelki bleibe auf seinem Posten, bestätigte der Vatikan. Ähnlich wie Schwaderlapp werde der 65-Jährige aber nicht unmittelbar in sein Amt zurückkehren, sondern auf eigenen Wunsch von Mitte Oktober bis zum 1. März eine „geistliche Auszeit“ nehmen. In der Abwesenheit werde Weihbischof Rolf Steinhäuser als Apostolischer Administrator eingesetzt, um die Verwaltung sicherzustellen und dafür zu sorgen, „dass das Erzbistum seinerseits in einen geistlichen Prozess der Versöhnung und Erneuerung findet“.

Bei Woelki „hat sich kein Hinweis darauf ergeben, dass er im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs rechtswidrig gehandelt hat“, hieß es in dem Schreiben aus Rom. Die Behauptung, der Kardinal habe etwas vertuschen wollen, sei widerlegt. „Dennoch hat Kardinal Woelki in der Herangehensweise an die Frage der Aufarbeitung insgesamt, vor allem auf der Ebene der Kommunikation, auch große Fehler gemacht. Das hat wesentlich dazu beigetragen, dass es im Erzbistum zu einer Vertrauenskrise gekommen ist, die viele Gläubige verstört.“