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Umwelt Rekordbefall von Eichenprozessionsspinnern in Dessau

Der Schädling kann für schwere Hautreizungen und Atembeschwerden sorgen. In Dessau-Roßlau waren nach Angaben der Stadt so viele Bäume betroffen wie nie zuvor.

Von dpa 16.10.2025, 16:37
Nicht nur in Dessau-Roßlau musste der Schädling in diesem Jahr bekämpft werden. (Archivbild)
Nicht nur in Dessau-Roßlau musste der Schädling in diesem Jahr bekämpft werden. (Archivbild) Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Dessau-Roßlau - In der Stadt Dessau-Roßlau sind in diesem Jahr so viele Bäume von Eichenprozessionsspinnern befallen worden wie noch nie zuvor. Es seien ganz neue Bereiche betroffen gewesen, mit besonders vielen Bäumen, sagte ein Sprecher der Stadt. Die Stadtverwaltung geht laut einer Mitteilung davon aus, dass das trockene und warme Wetter in den Monaten März bis Juni zu dem größeren Befall beitrug. 

Zu den neu betroffenen Bereichen zählten unter anderem Mildensee, der Süden von Törten und die Mosigkauer Heide - letztere sei ein richtiger Hotspot gewesen. Mit dem höheren Befall habe sich auch der Umfang der Bekämpfung erhöht. Nach einer Pause im vergangenen Jahr wurden die Insekten wieder aus der Luft bekämpft. Insgesamt habe die Bekämpfung etwa 410.000 Euro gekostet. 

Neben der chemischen werde auch auf natürliche Bekämpfung gesetzt, etwa durch die gezielte Ansiedlung von Vögeln.

Maßnahmen auch in anderen Landesteilen

Im Drömling an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt waren in diesem Jahr ebenfalls Bäume vom Eichenprozessionsspinner befallen - trotz biologischer und chemischer Bekämpfung. In Magdeburg wurde der Schädling vorbeugend bekämpft. 

Die Brennhaare des Schädlings können bei Menschen schwere Hautreizungen oder Atembeschwerden hervorrufen. Die bis zu drei Zentimeter langen Raupen des Eichenprozessionsspinners sind braun-gelb oder grau-schwarz. Sie leben in Kolonien und reihen sich bei Ortswechseln wie bei einer Prozession auf - daher ihr Name. 

Ihre Nester sind runde Gespinste, die die Größe eines Fußballs erreichen können. Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen feine Brennhaare, die leicht brechen und vom Wind über weite Strecken verbreitet werden können.