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Migration Schicksal von Pham Phi Son: Antrag an Härtefallkommission

Von dpa Aktualisiert: 02.06.2023, 14:05

Chemnitz/Dresden - Der Fall des von Abschiebung bedrohten Vietnamesen Pham Phi Son und seiner Familie soll erneut vor die Härtefallkommission kommen. Diese Woche sei ein Antrag eingegangen, der die ganze Familie betreffe, teilte das Büro des sächsischen Ausländerbeauftragten Geert Mackenroth am Freitag auf Anfrage mit. Er steht der Kommission vor. Zuvor hatte die „Freie Presse“ berichtet, der Flüchtlingsrat habe abermals beantragt, über das Schicksal der Familie in dem Gremium zu beraten. Die Kommission hatte sich schon zwei Mal mit dem Fall befasst, aber den in Chemnitz lebenden Vietnamesen nicht als Härtefall eingestuft.

Der Schritt sei aus Verzweiflung unternommen worden, weil anderweitig keine Option greifbar sei, den Aufenthalt der Familie in Deutschland zu sichern, erklärte Dave Schmidtke vom Flüchtlingsrat den erneuten Gang vor die Härtefallkommission. Man hoffe, dass die veränderte Lage anerkannt werde. Pham und seine Frau hätten inzwischen erfolgreich Deutschprüfungen abgelegt und unbefristete Arbeitsverträge bei einem Cateringunternehmen. Zudem habe ihre Tochter die Bestätigung einer Grundschule, dass sie im Sommer eingeschult werden könne.

Pham war 1987 als Vertragsarbeiter in die DDR gekommen und hatte später ein dauerhaftes Bleiberecht bekommen. Er verlor es wieder, weil er länger als erlaubt in seiner alten Heimat war. Nun droht ihm, seiner Partnerin und der gemeinsamen Tochter die Abschiebung. Eine Online-Petition, in der ein Bleiberecht für die Familie gefordert wird, haben bislang mehr als 107.000 Menschen unterstützt.

Die Behörden haben ihre Ablehnung wiederholt mit fehlenden Integrationsnachweisen begründet. Den Angaben zufolge wird Mackenroth nun prüfen, ob der Antrag tatsächlich erneut der Kommission vorgelegt wird. Voraussetzung dafür sei, dass es wesentliche Änderungen zum vorherigen Sachstand gebe, hieß es.