Tag des offenen Denkmals Schülerprojekt zu NS-Familienschicksalen erhält Denkmalpreis
Mit Fotos, Videos und Quizfragen machen Schüler NS-Familienschicksale in Radebeul lebendig. Dafür wurden sie nun ausgezeichnet.

Radebeul/Chemnitz - Mit ihrem Projekt über Familienschicksale im Nationalsozialismus haben Schüler des Lößnitzgymnasiums in Radebeul den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis gewonnen. Er wurde ihnen bei der zentralen Eröffnungsfeier für den Tag des offenen Denkmals in Chemnitz verliehen.
„Kulturdenkmale verbinden Menschen über Zeit und Länder hinweg“, erklärte Landeskonservator Alf Furkert. „Die Schüler haben gelernt, dass Denkmale zu erforschen und zu schützen bedeutet, die Geschichte, die Geschichten und den Zeitgeist an authentischen Orten der Erinnerung lebendig zu halten.“ Regina Kraushaar (CDU), Ministerin für Landesentwicklung, sprach von einer beeindruckenden Arbeit der Schülerinnen und Schüler. „Unsere sächsische Erinnerungskultur wird um einen wichtigen Baustein reicher.“
Schüler entwickeln virtuellen Erinnerungsrundgang
Den Angaben zufolge haben die Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 über mehrere Schuljahre hinweg einen virtuellen Erinnerungsrundgang entwickelt. Er führt durch Radebeul zu wichtigen Kulturdenkmälern wie dem Wettin-Haus und der Villa Wach. Anhand von Quizfragen, Fotos, Videos, Audiodateien und Karten werden dabei Lebenswege jüdischer Familien in der Stadt nachgezeichnet. Die Jugendlichen hätten dafür eigenständig in Archiven recherchiert sowie Berichte von Zeitzeugen und historische Dokumente ausgewertet.
Der Preis wird seit 2012 jährlich zur Eröffnung des Tages des offenen Denkmals vergeben. Er ist mit einer Sach- und Geldprämie dotiert.