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Mobbing gegen Lehrkraft Senatorin äußert sich nicht zu mutmaßlichem Mobbingfall

Ein homosexueller Pädagoge berichtet von Mobbing durch Schüler. Der Fall macht Schlagzeilen, die zuständige Senatorin hält sich aber zurück.

Von dpa 22.05.2025, 13:08
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch ist seit April 2023 im Amt. (Archivbild)
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch ist seit April 2023 im Amt. (Archivbild) Carsten Koall/dpa

Berlin - Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch hält sich mit Informationen und Bewertungen zu einem mutmaßlichen Mobbingfall an einer Grundschule in Moabit zurück. „Wie Sie wissen, geben wir zu Personaleinzelangelegenheiten grundsätzlich keine Auskunft“, sagte die CDU -Politikerin im Abgeordnetenhaus auf die Frage eines Parlamentariers. 

„Grundsätzlich möchte ich aber auch betonen, dass wir selbstverständlich mit allen Fällen, die bekanntwerden, höchst sensibel umgehen und diesen umgehend nachgehen.“ Ziel sei dabei, Betroffenen entsprechende Unterstützungsangebote machen zu können.

Homosexueller Lehrer fühlt sich von Schülern gemobbt 

Ein homosexueller Lehrer soll nach eigenen Angaben an der Carl-Bolle-Grundschule in Moabit von Schülern aus muslimischen Familien monatelang beschimpft, beleidigt und gemobbt worden sein. Er schilderte seinen Fall in der „Süddeutschen Zeitung“, die ihn Anfang der Woche veröffentlicht hatte.

Günther-Wünsch verwies im Abgeordnetenhaus auf Hilfsstrukturen. In dieser Legislaturperiode sei es gelungen, erstmalig nach vielen Jahren die Stellen der Antidiskriminierungsbeauftragten und der Antimobbing-Beauftragten zu besetzen und hier auch weiteres Personal anzustellen. Damit gebe es nun eine Anlaufstellen in der Senatsbildungsverwaltung.

Krisenteams und Notfallpläne

„Selbstverständlich haben betroffene Lehrkräfte, ebenso aber auch Schüler immer die Möglichkeit, zu Krisenteams oder Vertrauenslehrkräften vor Ort an ihren Schulstandort zu gehen.“ Sie könnten auch das „Qualitäts- und Beschwerdemanagement“ der Senatsbildungsverwaltung nutzen und das Berliner Netzwerk gegen sexuelle Gewalt. 

Überarbeitete Notfallpläne und Notfallordner setzten Lehrkräfte in die Lage, Diskriminierung an ihrer Schule zu erkennen und festzustellen, um welche Art von Diskriminierung es gehe. Dort sei auch festgehalten, wie damit umzugehen sei und an wen man sich wenden könne. Eine Statistik, wie oft homosexuelle Lehrkräfte Opfer von Mobbing werden, gibt es nach Angaben der Senatorin nicht.