Kommunen Sozialausgaben in Sachsen-Anhalt steigen deutlich an
Wohngeld, Grundsicherung, Jugendhilfe: Sachsen-Anhalts Landkreise melden höhere Ausgaben. Wo entstehen die größten Belastungen?

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Landkreise und kreisfreie Städte verzeichnen einen deutlichen Anstieg bei den Sozialausgaben. In den vergangenen fünf Jahren sind insbesondere die Ausgaben bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, bei den Hilfen zum Lebensunterhalt und beim Wohngeld gestiegen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
„Die Kreise sind extrem unter Druck, die Sozialausgaben sind nicht mehr finanzierbar“, sagte der Landrat des Landkreises Harz, Thomas Balcerowski (CDU). „Durch die Gesetze der Ampel-Regierung sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Das sieht man beim Wohngeld.“
2022 erfasste der Landkreis Harz vor der Wohngeldreform noch Ausgaben von rund 1,5 Millionen Euro. In diesem Jahr wird mit einer Summe von 4,4 Millionen Euro für Wohngeld gerechnet. Im Landkreis Börde stiegen die Ausgaben im Bereich Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung von 6 Millionen Euro im Jahr 2020 auf rund 9,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr.
Enorme Steigerung bei Hilfen zur Erziehung
In der Landeshauptstadt Magdeburg sind die Ausgaben für Soziales insgesamt von 85,4 Millionen Euro (2020) auf 110,4 Millionen Euro im Jahr 2024 gestiegen. Die Zahlungen für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung haben sich dabei in diesem Zeitraum fast verdoppelt, sie lagen zuletzt bei rund 24 Millionen Euro.
Auch in anderen Bereichen ist der Trend ähnlich. „Vor allem die Kostenentwicklung in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe verursacht eine problematische Belastung im Kreishaushalt“, sagte eine Sprecherin des Salzlandkreises. Es gebe „enorme Steigerungen“ bei den Hilfen zur Erziehung und den Hilfen für junge Volljährige. Auch der Burgenlandkreis und der Landkreis Wittenberg bestätigten auf Anfrage, dass die Aufwendungen für die Jugendhilfe stark gestiegen sind.