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Speditionen Speditions- und Logistikbranche leidet unter der Flaute

Thüringen ist durch seine zentrale Lage ein Land mit einer starken Logistikbranche. Die steht vor Herausforderungen - ihr Verband legt einen Forderungskatalog vor.

Von dpa 10.05.2025, 14:31
Verband verlangt Förderung von Lkw mit Elektroantrieb
Verband verlangt Förderung von Lkw mit Elektroantrieb Bodo Schackow/dpa

Weimar - Thüringens Transport- und Logistikbranche spürt die Auswirkungen der Konjunkturflaute durch weniger Aufträge. Die wirtschaftliche Situation der Branche sei verhalten, der Markt ist bei steigenden Kosten sehr umkämpft, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Thüringen, Martin Kammer, am Rand einer Jahresversammlung in Weimar der dpa. Die Verbandsmitglieder beschlossen einen Forderungskatalog, der an den aus Thüringen stammenden parlamentarischen Verkehrsstaatssekretär Christian Hirte übergeben wurde. 

Hohe Anschaffungskosten für Elektro-Lkw

Darin wird unter anderem die Wiederaufnahme der Förderung von Elektro- und Wasserstoff-Lkw verlangt. Diese sei Anfang 2024 von der Bundesregierung eingestellt worden, sagte Kammer. Damit sei die Anschaffung von CO2-sparenden Fahrzeugen unter wirtschaftlichen Aspekten kaum noch zu finanzieren. „Die Anschaffungskosten eines Elektro-Lkw sind etwa doppelt so hoch im Vergleich zum Diesel.“ 

Nach Angaben von Kammer sind E-Lastzüge in Thüringen im Einsatz, aber bisher noch selten. „Bundesweit liegt der Anteil von E-Lkw bei knapp unter einem Prozent.“ Der Staat müsste auch angesichts der höheren Unterhaltungskosten Anreize setzen. An der A4 am Hermsdorfer Kreuz in Thüringen war vor einiger Zeit einer der ersten größeren Ladeparks für Elektro-Lkw eröffnet worden. Dort sollen bis zu acht Lastwagen parallel geladen werden können. 

Lkw-Parkplätze weiter Mangelware 

Der Verband, der nach eigenen Angaben rund 600 Transportunternehmer, Logistiker, Spediteure sowie Taxi- und Mietwagenunternehmer vertritt, verlange zudem den Bau von mehr Lkw-Stellplätzen. Das knappe Angebot sei nicht nur in Thüringen ein Problem. „Es werden Parkplätze an den Autobahnen gebaut, aber neue Stellplätze hinken stets dem Bedarf hinterher“, sagte Kammer. 

Mit ihrer Resolution wenden sich die Verbandsmitglieder an die Bundes- sowie Landesregierung. Darin fordern sie unter anderem keine Einmischung der Bundesregierung beim Mindestlohn sowie eine Kompensation für die CO2-Abgabe. Verlangt wurde auch, Taxen und Mietwagen zukünftig in der Nahverkehrsplanung stärker zu berücksichtigen. So ließe sich die Mobilität in urbanen Randgebieten oder im ländlichen Raum verbessern.

Der neugewählte Verbandspräsident Steffen Heuschkel machte vor allem auf die problematische Situation von kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche aufmerksam. Nach Schätzungen sind im Thüringer Verkehrsgewerbe mehr als 20.000 Arbeitnehmer beschäftigt.