Gesundheit Stärkere Grippewelle in Niedersachsen
Die Infektionswelle in Niedersachsen verlief nach einer Auswertung der Krankenkasse AOK deutlich heftiger als in den Vorjahren. Nicht selten führte eine Diagnose auch zu einem Klinikaufenthalt.

Hannover - Die Grippewelle in Niedersachsen ist nach einer Auswertung der Krankenkasse AOK deutlich stärker verlaufen als in den Vorjahren. Der Höhepunkt des dreieinhalbmonatigen Infektionsgeschehens sei in der zweiten Februarhälfte mit knapp 2.500 Erstkrankschreibungen registriert worden. Die fast 19.000 gemeldeten Grippe-Diagnosen waren deutlich mehr Fälle als im Vergleichszeitraum 2024 mit 8.500 und 2023 mit 5.700 Erkrankten, wie die AOK Niedersachsen mitteilte.
Zu einer ähnlichen Bewertung kommt auch das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA). „Die Infektionsmeldedaten zeigen klar, dass wir es mit einer starken Influenza-Saison zu tun hatten – nicht nur im Vergleich mit den Vorjahren, sondern auch im Vergleich mit Zeiten vor der Pandemie“, sagte Gesundheitsamts-Präsident Fabian Feil der Deutschen Presse-Agentur.
Laut AOK seien die berufstätigen Mitglieder, die in die Auswertung einflossen, im Durchschnitt rund sieben Tage krankgeschrieben gewesen. Die gemeldeten Fälle verteilten sich nach den Daten über alle Altersgruppen. Es habe aber regionale Unterschiede mit vergleichsweise wenigen Fällen in der Stadt Salzgitter und dem Landkreis Wittmund gegeben. Die mit Abstand meisten Erkrankten je 100.000 Versicherter gab es demnach im Landkreis Nienburg.
Mit Grippe als Haupt- oder Nebendiagnose stationär behandelt wurden rund 5.400 AOK-Mitglieder, mehr als 20 Prozent davon waren Kinder unter zehn Jahren. Die Klinikaufenthalte dauerten bei jungen Patientinnen und Patienten im Schnitt drei Tage, bei Erwachsenen neun Tage, wie die Auswertung der Kasse ergab.