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Fußball-Bundesliga Steffen verbreitet gute Werder-Laune

Horst Steffen ist in Bremen angekommen. Was er mit Werder als Trainer vorhat, machte der Wunschkandidat deutlich.

Von Claas Hennig, dpa Aktualisiert: 02.06.2025, 15:03
Willkommen in Bremen: Trainer Horst Steffen (l) mit Werders Sportchef Clemens Fritz
Willkommen in Bremen: Trainer Horst Steffen (l) mit Werders Sportchef Clemens Fritz ---/dpa

Bremen - Die Erinnerungen an das Weserstadion und an Werder Bremen sind bei Horst Steffen noch sehr präsent - auch wenn seine Zeit als Spieler schon einige Zeit zurückliegt. „Es gab ein paar Spiele, die zu meiner Spielerzeit nicht ganz so erfolgreich waren“, sagte der 56-Jährige bei seiner ersten Pressekonferenz als neuer Werder-Trainer. Insofern erinnere er sich an das Weserstadion, „dass hier toller Fußball gespielt wurde“. 

Nun soll er dafür sorgen, dass die aktuelle Spielergeneration tollen Fußball spielt. Aus seinem Lächeln während der Pressekonferenz konnte geschlossen werden, dass er Lust darauf hat.

„Ich war erfreut und überrascht auch“, beschrieb er seine erste Reaktion nach dem Anruf von Sportgeschäftsführer Clemens Fritz. Er habe gedacht, „okay, da interessiert sich ein toller Club für deine Leistung, für dich, für das, was du bisher gemacht hast“.

Wenn Werder anruft...

Nach den ersten Gesprächen war auch Werders-Sportgeschäftsführer Clemens Fritz von Steffen überzeugt: „Wir haben ein sehr, sehr langes, intensives Gespräch auch geführt. Sowohl menschlich als auch inhaltlich, denke ich, haben wir eine Sprache gesprochen.“ 

Zu dem Zeitpunkt war Steffen noch Trainer der SV Elversberg und stand mit dem Verein vor dem möglichen Aufstieg in die Bundesliga. Doch auch wenn dies geklappt hätte, er wäre zum SV Werder gekommen. „Also wenn Werder anruft, ist diese Idee, ich mache Werder, schon auch sehr ausgeprägt gewesen“, sagte er. „Dementsprechend war es eher so, dass ich schon auch Werder bevorzugt hätte, auch wenn das für die Saarländer sich jetzt vielleicht bescheuert anfühlt.“

Am Montag vergangener Woche hatte er mit dem saarländischen Zweitligisten im Relegation-Rückspiel gegen den 1. FC Heidenheim knapp den Sprung in die Bundesliga verpasst.

Fast in jeder Liga trainiert

Diesen Schritt vollzieht er nun erstmals persönlich im schon fortgeschrittenen Trainer-Alter mit seinem Wechsel in den Norden. „Ich habe in vielen Ligen trainiert, fast alles in Deutschland. U17-, U19-Bundesliga und von der Landesliga aufwärts dann auch jede Liga“, sagte er. 

Es sei für ihn als Trainer ein Ziel gewesen, „in der Bundesliga zu sein“, erzählte der ehemalige Bundesliga-Profi weiter. „Und wenn dann Werder Bremen eben anfragt wird, dann gibt es kein langes Überlegen und machen, sondern einfach klar: Okay, das kannst du machen, das möchtest du machen.“

In Elversberg hatte Steffen seit 2018 gearbeitet und den Verein bis in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga geführt. Die Saarländer galten in der vergangenen Saison als eines der spielstärksten in ihrer Liga. 

Steffen tritt Nachfolge von Werner an

Er folgt auf Ole Werner. Über die Ablösemodalitäten und die Dauer des Vertrages mit Steffen wurden keine Angaben gemacht. Laut Medien soll er bis 2028 unterschrieben haben. Werder zahle eine Ablösesumme zwischen geschätzten 300.000 und 350.000 Euro an die SV Elversberg.

Werner hatte kurz nach dem Saisonende erklärt, seinen Vertrag über 2026 hinaus nicht zu verlängern. Daraufhin trennte sicher Werder nach dreieinhalb Jahren von dem Aufstiegscoach 2022. 

Steffens Idee: Begeisterung entfachen

Auf konkrete Ziele und Platzierungen wollte sich Steffen nicht festlegen. Doch seine Idee von Fußball umriss er umso deutlicher. „Im Vordergrund steht Spielfreude, Einsatzbereitschaft, Intensität, Fokus auf den Themen. Wir werden sicherlich Abläufe haben, wie wir die Spiele angehen und zu diesen Abläufen darf Kreativität kommen“, referierte er. Das Selbstvertrauen solle immer spürbar werden, die Mannschaft mutig Fußball spielen. „Natürlich wollen wir auch gut verteidigen und als Einheit uns präsentieren“, führte Steffen aus. 

„Wie gesagt, die Lust und Laune, Fußball zu spielen, die soll auf die Tribüne kommen, soll an die Bildschirme kommen.“ Das sei die Hoffnung, die er habe, dass das wieder passiert, „dass wir, egal gegen wen wir spielen, egal wo wir spielen, egal wie der Spielstand ist, einfach unser Spiel spielen“, sagte er und lächelte immer wieder.