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Trinkwasserversorgung Stresstest zeigt Handlungsbedarf in Thüringen

Bevölkerungsrückgang und Klimawandel haben Einfluss auf Trinkwasserbedarf und Wasservorräte. Land und Kommunen wollen sich frühzeitig auf Änderungen vorbereiten.

Von dpa 23.09.2025, 15:00
Auch in den nächsten Jahrzehnten soll noch genügend Trinkwasser in Thüringen verfügbar sein (Symbolfoto).
Auch in den nächsten Jahrzehnten soll noch genügend Trinkwasser in Thüringen verfügbar sein (Symbolfoto). Hendrik Schmidt/dpa

Erfurt - Thüringen will für eine stabile Trinkwasserversorgung in den nächsten Jahrzehnten Vorsorge treffen. Nach einem sogenannten Klimastresstest des Branchenverbandes der Wasserwirtschaft besteht bis zum Jahr 2060 in rund 15 Prozent der Thüringer Wasserversorgungsgebiete Handlungsbedarf, wie das Umweltministerium mitteilte. Dabei gehe es beispielsweise um die Errichtung neuer Brunnen und den Anschluss ans Fernwassernetz. In dem Stresstest wurden insgesamt 810 Versorgungsgebiete untersucht, die Ergebnisse seien den regionalen Wasserverbänden und –versorgern vorgestellt worden.

Analysiert wurden der angesichts des Bevölkerungsrückgangs zu erwartende Trinkwasserbedarf und die künftig unter den Bedingungen der Klimaveränderungen verfügbaren Wassermengen. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers sind die Regionen sehr unterschiedlich betroffen. Herausforderungen bestünden vor allem im Thüringer Becken und in Ostthüringen. 

Fast alle Haushalte am öffentlichen Trinkwassernetz

In Thüringen bekommen Privathaushalte, Betriebe und sonstige Verbraucher ihr Trinkwasser zu 57 Prozent aus Grundwasser, 43 Prozent liefern Talsperren. Nicht ans öffentliche Trinkwassernetz angeschlossene Haushalte sind inzwischen die absolute Ausnahme. Dies betrifft etwa ein Dutzend sogenannter Brunnendörfer. Auf der Website des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz ist von rund 800 dort lebenden Menschen die Rede – bei rund zwei Millionen Einwohnern in Thüringen insgesamt.

Die Analysen sollen den Wasserversorgern und Kommunen helfen, frühzeitig auf Risiken reagieren und vorausschauend planen zu können. Das Umweltministerium setze sich zudem für eine finanzielle Unterstützung der erforderlichen Maßnahmen ein. Eine entsprechende Richtlinie zur finanziellen Förderung werde derzeit überarbeitet.