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Tödlicher Sturz Tod in der Manege – Ermittler prüfen Ursache

Nach dem tödlichen Sturz einer Artistin in Bautzen suchen Ermittler nach der Ursache. Hinweise auf Fremdverschulden gibt es bisher nicht. Was Experten jetzt untersuchen.

Von dpa 29.09.2025, 14:14
Nach dem tödlichen Sturz einer Artistin ermitteln Experten zur Ursache.
Nach dem tödlichen Sturz einer Artistin ermitteln Experten zur Ursache. Sebastian Kahnert/dpa

Bautzen - Nach dem tödlichen Absturz einer Artistin während einer Zirkusvorstellung in Bautzen konzentrieren sich die Ermittler nun auf die Ursache. Am Montag verschafften sich Staatsanwaltschaft, Gewerbeamt und Berufsgenossenschaft einen Überblick des Unfallortes, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte. Sämtliche Geräte wie das Trapez und die zugehörigen Seile seien sichergestellt worden.

Nach wie vor sei davon auszugehen, dass es sich um einen tragischen Unfall gehandelt habe, Hinweise auf Fremdverschulden oder eine Straftat gebe es nicht, betonte der Polizeisprecher. Es stünden aber noch die Ermittlungen der Kriminaltechniker und die Auswertung der Zeugenvernehmungen an. Zudem sei die Obduktion der Leiche angeordnet worden.

Artistin stürzte wohl aus fünf Metern direkt auf den Kopf

Die 27 Jahre alte Spanierin war am Samstagnachmittag während der Familienvorstellung aus etwa fünf Metern vom Trapez gestürzt und starb noch an der Unfallstelle. In der Vorstellung hatten knapp 100 Menschen gesessen, darunter viele Familien mit Kindern.

Die Artistin hatte kopfüber an dem Trapez gehangen, als sie plötzlich abgestürzt war, wie der Polizeisprecher erläuterte. Sie sei wohl direkt auf den Kopf gefallen. Ein Hindernis oder eine andere Person hätten sich während der Vorführung nicht in der Manege befunden.

Augenzeugin: Da war so viel Blut

Eine Augenzeugin berichtete, dass sehr schnell klar gewesen sei, dass der Artistin nach dem Sturz nicht zu helfen gewesen sei. „Da war so viel Blut und auch eine schwere Verletzung an der Schläfe“, sagte eine Krankenschwester, die mit ihrer Enkelin die Vorstellung besucht hatte, einem dpa-Reporter. Sie habe der Sechsjährigen gesagt, sie solle auf ihrem Platz sitzen bleiben und in die andere Richtung schauen.

Ein Kriseninterventionsteam hatte sich am Wochenende um die Zirkusmitarbeiter und die Besucher, die den dramatischen Unfall mitangesehen hatten, gekümmert. Die entsprechende Hotline sei „heißgelaufen“, sagte der Polizeisprecher.

Etwa 40 Menschen durch Kriseninterventionsteam betreut

Nach Angaben des Landratsamtes hatten am Wochenende etwa 40 Menschen das Angebot der psychosozialen Notfallversorgung in Anspruch genommen. Das Team unterstützt Betroffene in der Akutphase bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse, wie eine Sprecherin sagte. Ziel sei es, die Betroffenen emotional zu stabilisieren, das soziale Umfeld – vor allem die Angehörigen – zu verständigen und weiterführende Hilfsangebote aufzuzeigen. So sollen langfristige seelische Schäden wie posttraumatische Belastungsstörungen vermieden werden.

Auch die Krankenschwester suchte mit ihrer Enkelin nach dem Unfall das Gespräch mit dem Kriseninterventionsteam. Sie habe in ihrem Beruf schon viel gesehen, auch Tote, aber dieser Anblick habe sie doch sehr mitgenommen, sagte sie. Im Anschluss habe sie mit ihrer Enkelin über die schönen Dinge an dem Tag gesprochen: „Über die Tiere und so etwas. Sie ist auf einem Kamel geritten. Wir werden sehen, wie es geht.“