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Mann (66) stirbt nach Attacke Tödlicher Streit im Berliner Maßregelvollzug

Der Maßregelvollzug ist eine Klinik für Straftäter, die wegen psychischer Erkrankungen oder Süchten als nicht schuldfähig gelten. In Berlin hat ein Mann in einer solchen Einrichtung einen anderen im Streit getötet.

03.06.2020, 19:45
Klaus-Dietmar Gabbert
Klaus-Dietmar Gabbert dpa-Zentralbild

Berlin (dpa) - Im Krankenhaus des Maßregelvollzugs in Berlin-Wittenau ist ein Mann bei einer Auseinandersetzung tödlich verletzt worden. Ersten Ermittlungen zufolge gerieten dort untergebrachte Männer im Alter von 28 und 66 Jahren am Dienstagnachmittag in Streit, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Dabei wurde der Ältere so schwer verletzt, dass er trotz Reanimation starb. Die Obduktion des Opfers ergab am Mittwoch den Angaben nach Anhaltspunkte dafür, dass der 66-Jährige angegriffen wurde und an den schweren Kopfverletzungen starb, die er dabei erlitt.

Der 28-jährige Tatverdächtige erhielt am Mittwoch von einem Ermittlungsrichter einen Unterbringungsbeschluss. Das kann im Maßregelvollzug zum Beispiel heißen, dass er auf engem Raum ständig überwacht wird und soziale Kontakte eingeschränkt bleiben, weil er eine Gefahr für andere darstellt. Schuldfähige Tatverdächtige würden in solch einem Fall einen Haftbefehl erhalten.

Der Maßregelvollzug soll die fachgerechte Behandlung und sichere Unterbringung von Straftätern leisten, die aufgrund einer psychischen oder einer Suchterkrankung das Unrecht ihrer Straftat nicht einsehen können. Solche Täter werden in der Regel von Gerichten als nicht oder vermindert schuldfähig in forensisch-psychiatrische Kliniken eingewiesen - im Unterschied zu Tätern, die schuldfähig sind und ihre Strafe in Justizvollzugsanstalten verbüßen. Das Berliner Krankenhaus des Maßregelvollzugs hat rund 500 Betten, die sich auf 7 Abteilungen an 2 Standorten verteilen.