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Fußball-Bundesliga „Trainingsweltmeister“ Khedira sichert typischen Union-Sieg

Union Berlin gewinnt auf klassische Weise – doch Khedira sorgt für eine Überraschung. Wie ein Spruch in der Familie und bissige Zweikämpfe zum Erfolg führten.

Von David Langenbein, dpa 18.10.2025, 11:47
Khedira sicherte den Sieg mit einem überlegten Schuss.
Khedira sicherte den Sieg mit einem überlegten Schuss. Soeren Stache/dpa

Berlin - Für den seltenen Torschützen Rani Khedira gab es sogar Sprechchöre und eine kleine La-Ola-Welle von den eigenen Kollegen. „Rani, Rani“, stimmten Tim Skarke und Ilyas Ansah auf der Ehrenrunde nach dem 3:1-Heimsieg gegen Krisen-Club Borussia Mönchengladbach für ihren Mittelfeldmotor an und schickten ihn als ersten Profi zu den Fans.

Der hatte für seinen Treffer auch eine familiäre Motivation. „Unter der Woche habe ich sogar noch einen Spruch von meinem Bruder bekommen, weil ich in unserem Fünf-gegen-fünf-Turnier ziemlich gut abgeschlossen habe“, sagte der 31-Jährige. „Dann haben sie gesagt, ich bin Trainingsweltmeister. Das war dann vielleicht noch ein Ansporn mehr heute“, erzählte der Bruder von Ex-Weltmeister Sami und Berater Denny Khedira nach dem Spiel bei Sky.

Ein klassischer Union-Sieg

Tatsächlich sind Tore des Mittelfeldspielers eher selten. Es war erst der vierte Treffer im 158. Pflichtspiel für Union. „Es ist zwar nicht meine Kernkompetenz, aber ab und zu treffe ich dann schon mal ins Tor“, sagte er. „Meine Maximalausbeute lag mal bei vier in Augsburg. Wenn ich das schaffen könnte, wäre es natürlich Wahnsinn.“

Khediras Treffer war das Ungewöhnlichste an einem Heimsieg, der ansonsten kaum mehr das Prädikat Union-like verdient haben könnte. Den Gegner mit hoher Intensität von Beginn an überrumpeln? Check. Trotz weniger als 40 Prozent Ballbesitz klar die bessere Mannschaft sein? Check. Standards, zweite Bälle und etwas Esprit effizient für drei Tore nutzen? Check. 

Baumgart lobt „ekliges“ Team

„Es war gewollt, dass wir mit einer hohen Intensität beginnen. Ich glaube, das ist uns im letzten Heimspiel nicht gelungen. Diesmal ist uns gelungen“, zeigte sich Cheftrainer Steffen Baumgart zufrieden. Sein Team wollte „eklig sein in den Zweikämpfen, eklig sein bei den Standardsituationen, weil wir schon wissen, dass wir das ganz gut können“.

So kam ein insgesamt souveräner Heimsieg heraus, bei dem Union nur Mitte der zweiten Halbzeit etwas zittern musste. „Da haben wir dann in der einen oder anderen Phase wirklich Glück gehabt, es dann aber auch wieder gut verteidigt“, sagte der Trainer.

Mit zehn Punkten aus sieben Spielen liegen die Eisernen im Soll. „Im guten Mittelfeld“ stehe Union, sagte Khedira. „Ich finde, die Punkteausbeutung haben wir uns verdient. Die haben wir nicht geschenkt bekommen.“ Am kommenden Freitag geht es für die Berliner nach Bremen zum nächsten Flutlichtspiel.