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Forschungsprojekt TU Freiberg forscht zu klimaneutralem Kerosin

Nachhaltige Kraftstoffe sollen die energiehungrige Luftfahrt bis 2050 klimaneutral machen. Dazu wird auch in Sachsen geforscht - nun gibt es erste Proben.

Von dpa 16.05.2025, 09:12
TU Freiberg und Partner auf dem Weg zu Kerosin auf Methanolbasis (Symbolbild)
TU Freiberg und Partner auf dem Weg zu Kerosin auf Methanolbasis (Symbolbild) Boris Roessler/dpa

Freiberg - Die TU Bergakademie Freiberg hat in Kooperation mit der Chemnitzer Firma CAC Engineering die laut gemeinsamer Mitteilung bundesweit größte Anlage zur Herstellung von klimaneutralem Kerosin auf Methanolbasis in Betrieb genommen. Damit wurde laut Mitteilung ein weiterer Schritt bei der Entwicklung von synthetischem Kerosin gemacht. Die ersten Liter des umweltfreundlichen Flugkraftstoffs seien bereits hergestellt worden. 

Forschungsprojekt von Bund gefördert

Im Zuge eines vom Bund geförderten Forschungsprojekts soll die Technologie optimiert und weiterentwickelt werden. Die Ergebnisse sind nach TU-Angaben Grundlage für die industrielle Anwendung. In vier bis sechs Jahren wollen die Beteiligten Deutschlands erste industrielle kommerzielle Großanlage für nachhaltige synthetische Flugkraftstoffe auf Methanolbasis errichten. 

Die Bergakademie beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit alternativen Kraftstoffen, darunter sogenannte E-Fuels - mit erneuerbarem Strom synthetisch hergestellte flüssige Kraft- und Brennstoffe - für Autos. Der Ausgangsstoff Methanol wird regenerativ aus Kohlendioxid und Wasserstoff hergestellt. Im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren kann es laut Mitteilung an „energiebegünstigten Orten“ hergestellt, als flüssiger Energieträger effizient transportiert und an Standorten mit der nötigen Infrastruktur aufbereitet werden. 

Industrielle Produktion ab 2030 geplant

Nachhaltige synthetische Kraftstoffe für die Luftfahrtindustrie (Sustainable Aviation Fuels) sollen das fossile Kerosin perspektivisch vollständig ersetzen. Zu flüssigen Flugkraftstoffen gibt es keine Alternative, da für Langstreckenflüge eine hohe Energiedichte nötig sei, um solche Distanzen zu überwinden, heißt es in der Mitteilung. 

Die Freiberger wollen 2026 erste Kerosin-Muster zur Zertifizierung einreichen und 2030 eine kommerzielle Produktionsanlage mit einer Kapazität von 10.000 Tonnen jährlich in Betrieb nehmen.