Ehemalige RAF-Terroristin Überfall mit Millionenbeute - Neuer Fall im Klette-Prozess
Im Prozess gegen Daniela Klette soll es erstmals um einen Millionenraub in Cremlingen gehen – mit Panzerfaust, mehreren Schüssen und einem bizarren Moment im Möbelhaus.

Verden - Im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette wird der zweite Raubüberfall verhandelt. Ab dem Morgen (9 Uhr) sollen drei Zeugen zu einem Überfall in Cremlingen aussagen, wie das Landgericht Verden mitteilte. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Klette und ihre Komplizen damals knapp 1,4 Millionen Euro erbeutet haben.
Laut Anklage lauerten Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub dem Fahrer eines Geldtransporters und seinem Beifahrer am 25. Juni 2016 vor einer Möbelfiliale auf. Sie sollen den Transporter mit zwei Autos eingekeilt haben. Ein Maskierter - mutmaßlich Staub - soll den ausgestiegenen Beifahrer mit einer Pistole bedroht und Geld gefordert haben. Der Geldbote glaubte anfangs an einen Scherz und betrat mit einer Geldkassette das Geschäft. Erst als der Bewaffnete in die Decke des Ladens schoss, soll er den Ernst der Lage verstanden haben und zurück zum Transporter gegangen sein.
Währenddessen soll Klette eine kleine Pistole um die Schulter gehängt und den Fahrer des Geldtransporters mit einer Panzerfaust bedroht haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schoss Garweg mit einem Gewehr auf den Fußraum des Geldtransporters und drohte damit, den Geldboten zu töten. Der Fahrer öffnete daraufhin den Transporter, Staub soll zwei Kübel mit Bargeld erbeutet und nach dem Verladen noch zweimal auf eine Reklametafel geschossen haben. Das Trio soll mit Millionenbeute geflohen sein.