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Bildung Umfrage: Lehrkräfte sehen Inklusion in der Praxis kritisch

Inklusion ja – aber nicht so: Viele niedersächsische Lehrkräfte fordern mehr Personal, eine bessere Ausstattung und gezieltere Ausbildung.

Von dpa 02.06.2025, 14:48
Viele Lehrkräfte halten Förderschulen aktuell für geeigneter als inklusiven Unterricht. (Symbolbild)
Viele Lehrkräfte halten Förderschulen aktuell für geeigneter als inklusiven Unterricht. (Symbolbild) Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Hannover - Eine Mehrheit der Lehrkräfte in Niedersachsen hält die Inklusion an Schulen grundsätzlich für sinnvoll – bei der praktischen Umsetzung aber haben viele Bedenken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Deutschlandweit wurden 2.737 Lehrkräfte befragt, davon 253 in Niedersachsen.

Der Umfrage zufolge halten sowohl im Land als auch bundesweit 62 Prozent der Teilnehmer die gemeinsame Unterrichtung von Kindern mit und ohne Behinderung grundsätzlich für sinnvoll. Praktisch halten von den Befürwortern jedoch rund zwei Drittel (Niedersachsen: 65 Prozent) die Unterrichtung von Kindern mit Behinderungen in Förderschulen zurzeit für sinnvoller.

VBE fordert mehr Personal für inklusive Schule

Gegen den gemeinsamen Unterricht sprechen aus Sicht der Skeptiker vor allem fehlendes Personal (43 Prozent), eine ungenügende materielle Ausstattung (24 Prozent) sowie eine mangelnde Ausbildung der Lehrkräfte für die Inklusion (15 Prozent).

Der VBE-Landesvorsitzende Franz-Josef Meyer sieht in den Ergebnissen eine „schallende Ohrfeige für die Inklusionspolitik in Niedersachsen“. Das Kultusministerium müsse jetzt umdenken und den inklusiven Unterricht mit mehr Personal ausstatten, forderte Meyer.