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Bessere Maßnahmen gefordert Umwelthilfe sieht hohes Hochwasserrisiko für Niedersachsen

Anfang vergangenen Jahres waren viele Menschen in Niedersachsen von Hochwasser betroffen. Solche Szenarien werden aus Expertensicht in Zukunft wahrscheinlicher. Wie gut sind die Kommunen vorbereitet?

Von dpa Aktualisiert: 10.07.2025, 13:25
Ein schweres Hochwasser traf Anfang vergangenen Jahres Niedersachsen. (Archivbild)
Ein schweres Hochwasser traf Anfang vergangenen Jahres Niedersachsen. (Archivbild) Jens Büttner/dpa

Hannover - Niedersachsen gehört einer Abfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zufolge zu den Bundesländern mit dem größten Hochwasserrisiko. In Niedersachsen gehören demzufolge 2,96 Prozent der Landesfläche zu den Risikogebieten, darin befinden sich fast 24.000 Wohnadressen. Auch Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gehören laut DUH zu den Bundesländern mit einem extrem hohen Risikograd. 

Der Umweltverband wertete in einer Abfrage aller Bundesländer Daten zur Hochwasservorsorge und -Monitoring für den Zeitraum von 2014 bis 2024 aus und berechnete die Zahl der Wohnadressen, die besonders gefährdet für ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser sind. Ein Jahrhunderthochwasser tritt laut Statistik einmal alle 100 Jahre auf. Wegen der Klimakrise ist mit ihnen künftig aber häufiger zu rechnen.

Bessere Koordination gefordert

Die Bundesländer müssten ihre Kommunen dabei unterstützen, sich schneller auf Extremwetterereignisse wie Überflutungen, aber auch auf Wassermangel einstellen zu können, fordert die DUH. Dabei gehe es nicht nur ums Geld, sondern auch um eine bessere Koordination und einen Maßnahmenüberblick. Niedersachsen etwa fördere bereits Vorhaben zur Verbesserung der Wasserverfügbarkeit und der Bodenfunktionen.

Zu den weiteren Forderungen der DUH gehört der Vorrang von naturbasierten vor dem technischen Hochwasserschutz, der Rückbau in Überschwemmungsgebieten sowie eine ausführlichere Erhebung von Daten zu Hochwasserschutzmaßnahmen und ein besserer Austausch zwischen den Ländern.

Lob für Bremen

Eine positive Erwähnung findet bei der DUH das Land Bremen für das Forschungsprojekt „BREsilient“. Das Land habe auch eine Sturmflut- beziehungsweise Starkregenpartnerschaft für bestimmte Bereich der Stadt mit Nutzern, Vereinen, Firmen und Privatpersonen geschlossen. 

Die Grünen im niedersächsischen Landtag forderten die Bundesregierung auf, ein Hochwasserschutzgesetz zu beschließen. Damit seien zum Beispiel Bauverbote in gefährdeten Gebieten möglich, teilte die umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Britta Kellermann, mit.