Rohstoffe Unternehmen sieht große Lithiumressourcen in der Altmark
Lithium aus Sachsen-Anhalt: Kann die Altmark bald wichtige Rohstoffe für Batterien liefern? Ein Unternehmen will mit neuer Technik die Produktion anschieben.

Salzwedel/Hannover - Das Energieunternehmen Neptune Energy sieht im nördlichen Sachsen-Anhalt „eine der größten projektbezogenen Lithium-Ressourcen der Welt“. Ein Gutachten habe ergeben, dass von einem nachgewiesenen Vorkommen in Höhe von 43 Millionen Tonnen Lithiumkarbonatäquivalent auszugehen sei, teilte das Unternehmen mit.
„Die neuen Bewertungen unterstreichen das große Potenzial unserer Lizenzgebiete in Sachsen-Anhalt. Wir können damit einen wesentlichen Beitrag zur deutschen und europäischen Versorgung mit dem kritischen Rohstoff Lithium leisten“, erklärte Geschäftsführer Andreas Scheck. Lithium gilt als zentraler Rohstoff für Batterien in Elektrofahrzeugen und als Schlüsselelement für die Energiewende.
Im August war in der Altmark ein Pilotversuch zur direkten Lithiumextraktion abgeschlossen worden. Aus dem Tiefenwasser wurde batteriefähiges Lithium hergestellt. Seit Mitte September läuft ein weiterer Pilotversuch, um ein Adsorptionsverfahren technisch bewerten zu können. Später soll der Einsatz einer Extraktionsanlage als nächster Schritt hin zu einer kommerziellen Produktion erprobt werden.
Von der Erdgasförderung zur Lithiumgewinnung
Deutschland verfügt über mehrere Regionen mit potenziell wirtschaftlich nutzbaren Lithiumvorkommen. Laut Bundeswirtschaftsministerium zählen dazu das Erzgebirge, der Oberrheingraben und Teile Norddeutschlands wie die Altmark. Allerdings stößt das Vorhaben in der Altmark immer wieder auch auf Widerstand.
Neptune Energy ist seit 1969 mit der Förderung von Erdgas in der Altmark aktiv. „Die Altmark vereint geologisches Potenzial, gewachsene Infrastruktur und technisches Know-how – ideale Voraussetzungen, um die Transformation von der fossilen Erdgasförderung hin zu einer umweltschonenden Lithiumgewinnung erfolgreich zu absolvieren“, erklärte der Director New Energy, Axel Wenke.