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Internationale Fahndung Verdächtiger war mit Mädchen zu Fuß unterwegs

Im Europa-Park-Bad Rulantica verschwindet ein Kind, wird mutmaßlich missbraucht und später aufgegriffen. Zuvor war der flüchtige Verdächtige wohl kilometerlang mit dem Kind zu Fuß unterwegs.

Von dpa 15.08.2025, 11:37
Das Erlebnisbad Rulantica gehört zum Europa-Park im südbadischen Rust.
Das Erlebnisbad Rulantica gehört zum Europa-Park im südbadischen Rust. Philipp von Ditfurth/dpa

Rust - Der Mann, der eine Sechsjährige aus dem Erlebnisbad Rulantica des Europa-Parks Rust gelockt und dann einige Kilometer weiter in einem Wald missbraucht haben soll, war nach bisherigen Erkenntnissen zu Fuß mit dem Kind unterwegs. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass der 31 Jahre alte rumänische Verdächtige den Weg in den Wald mit der Sechsjährigen in einem Fahrzeug zurückgelegt habe, sagte ein Polizeisprecher. Es würden dringend Zeugen gesucht, die das Mädchen und den mutmaßlichen Täter am vergangenen Samstag während dieses kilometerlangen Fußmarsches gesehen haben.

Noch am Abend des Geschehens habe das kleine Mädchen befragt werden können. Es war zuvor von einem Passanten aufgegriffen worden, nachdem der Verdächtige es alleine im Wald zurückgelassen haben soll. Spuren seien sichergestellt worden - welcher Art, wurde nicht mitgeteilt. Auch die später in der Wohnung des Mannes gefundene Kleidung, die er am Tattag getragen haben soll, wird derzeit untersucht. In der Wohnung hatte der Mann mit Familienangehörigen gewohnt. Ob es sich dabei um Frau oder Kinder oder andere Verwandte handelt, wurde nicht mitgeteilt.

Kind ist vermutlich traumatisiert 

Das nach Worten des Sprechers vermutlich traumatisierte Kind sei mit seinen Eltern wieder zu Hause - ob die Eltern in Deutschland oder im Ausland wohnen, sagte der Sprecher zum Schutz der Familie nicht. Ob sich das Mädchen in psychologischer Betreuung befindet, konnte er nicht sagen. Die Polizei biete Hilfe an und sei in ständigem Kontakt mit der Familie. Ob und welche Hilfsangebote angenommen werden, entscheiden alleine die Eltern, wie der Sprecher betonte.

Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Mann soll sich ins Ausland abgesetzt haben - mutmaßlich nach Rumänien. Erfahrungsgemäß tauchten Menschen dort unter, wo sie sich gut auskennen und eine vertraute Umgebung haben, sagte der Polizeisprecher. Man stehe in engem Kontakt mit den Behörden. Es sei aber auch denkbar, dass er direkt in ein anderes Land flüchtete - oder sein Heimatland wieder verlassen habe.

Vom Europa-Park hatte es nach Bekanntwerden des Falls geheißen: „Wir sind alle sehr betroffen.“ Alle 700 Mitarbeiter im Erlebnisbad Rulantica seien sehr sensibilisiert, was das Thema angehe, hatte ein Sprecher gesagt. Der Europa-Park liegt in der Nähe von Freiburg und gehört zu den größten Freizeitparks Deutschlands.