Nahost-Konflikt Verletzte und Festnahmen bei Nakba-Demo in Berlin
Bei einer propalästinensischen Demo in Berlin kommt es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Es gibt Verletzte und zahlreiche Festnahmen.

Berlin - Bei Ausschreitungen bei einer propalästinensischen Kundgebung zum Nakba-Gedenktag sind in Berlin mehrere Menschen verletzt worden. Ein Polizist wurde nach Polizeiangaben in die Menge hineingerissen und „niedergetrampelt“. Der 36-Jährige sei ins Krankenhaus gekommen. 56 Menschen wurden festgenommen, wie Polizeisprecher Florian Nath mitteilte.
In der Spitze hatten nach Polizeiangaben rund 1.100 Menschen am Donnerstagabend in Kreuzberg zum Teil aggressiv gegen Israel und den Krieg in Gaza demonstriert. Es sei zu „erheblichen Gewalttätigkeiten aus der Menge“ auf Polizeibeamte gekommen, berichtete Polizeisprecher Nath. Es habe Flaschen- und Steinwürfe gegeben.
Der schwer verletzte Polizist habe einen gebrochenen Arm und Verletzungen am Oberkörper. Er befinde sich im Krankenhaus, safte Nath. Der Beamte gehöre einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Polizei an. Er sei auf Demonstranten zugegangen, um Festnahmen durchzuführen. „Dabei ist er gezielt angegriffen und zu Boden gebracht worden. Dann wurde auf ihn eingetreten“, sagte der Sprecher.
Verletzte Polizisten und Demonstranten
Nach jüngsten Angaben der Polizei wurden elf Beamte und auch Demonstranten verletzt. Die verletzten Demonstranten seien von der Berliner Feuerwehr versorgt und in Krankenhäuser gebracht worden. Angaben zur Anzahl der Betroffenen seien nicht möglich, sagte Sprecher Nath. Auch ein Feuerwehrsprecher konnte dazu keine Angaben machen. Aus Sicht der Feuerwehr gab es aber kein „größeres Einsatzaufkommen“.
Die Polizei ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, besonders schweren Landfriedensbruchs sowie tätlichen Angriffs und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Wegen des Ausrufs verbotener Parolen werde wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ermittelt. Nach Angaben des Sprechers wurden 42 Verfahren eingeleitet. Die Polizei löste die Demonstration nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen auf.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner verurteilte die Angriffe gegen die Einsatzkräfte. „Der Angriff auf einen Berliner Polizisten bei der Demonstration in Kreuzberg ist nichts anderes als ein feiger, brutaler Gewaltakt. Wer Einsatzkräfte angreift, greift unseren Rechtsstaat an – und damit uns alle“, sagte der CDU-Politiker.