Jugendliche seit 2019 vermisst Suche nach Rebecca Reusch: Polizei mit klaren Worten gegen Hobbydetektive
Seit Februar 2019 wird die damals 15-jährige Rebecca Reusch vermisst. Inzwischen suchen auch Streamer, Youtuber und andere Hobbydetektive nach der Jugendlichen.

Berlin. – Seit inzwischen mehr als sechs Jahren fehlt von der damals 15-jährigen Berliner Schülerin Rebecca Reusch jede Spur. Sie wurde zuletzt am 18. Februar 2019 im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers im Berliner Stadtteil Britz gesehen.
Trotz intensiver Ermittlungen konnte die Polizei den Fall bisher nicht lösen. Auch eine Leiche wurde bislang nicht entdeckt. Inzwischen suchen jedoch nicht nur die Behörden nach der Schülerin, sondern auch Hobbydetektiv – sehr zum Missfallen der Staatsanwaltschaft und der Polizei.
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Polizei und Staatsanwaltschaft suchen weiter nach Rebecca Reusch
Denn die Internet-Ermittler halten ihre Suche auf Video fest und gehen für Klicks über Leiche – wenn auch nicht wortwörtlich. So würden diese laienhaften Ermittlungen die Arbeit der Polizei gefährden, wenn auch unabsichtlich.
Dies geschehe "etwa durch möglicherweise nur suggestive Beeinflussung von Zeugen, die versehentliche Vernichtung von Beweismitteln und Spuren oder die unbeabsichtigte Warnung Tatverdächtiger", so Sebastian Büchner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft gegenüber dem Focus. Er betont, dass die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiterhin andauern.
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Rebeccas Schwager gilt als tatverdächtig
Diese verdächtigen weiterhin Rebeccas Schwager, Florian R. Er sei zum Zeitpunkt des Verschwindens mit der damals 15-Jährigen allein im Haus gewesen.
Zweimal wurde er bereits festgenommen, musste aber aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden. Und auch die Hobbydetektive haben den Schwager als Verdächtigen im Visier.
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Besonders seine Autofahrten im vermuteten Tatzeitraum scheinen ihnen verdächti – mit makaberen Folgen. So wurde beispielsweise, berichtet Tag24, auf Youtube eine Szene nachgestellt, wie eine menschliche Figur in eine Decke gewickelt und in einen kleinen Twingo-Kofferraum gepresst wird.
Streamer und Hobbydetektive durchsuchen Waldstück
Auch die Polizei gehe davon, dass die Jugendliche das Haus nicht lebend verlassen habe. Florian R. habe die Autofahrten jedoch mit Drogengeschäften in Polen erklärt.
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Großangelegte Suchaktionen in einem nahegelegenen Wald, wo Zeugen das auffällige Auto gesehen haben wollen, und gründliche Untersuchungen des Autos seitens der Polizei blieben erfolglos.
Die Streamer und Hobbydetektive gehen daher nun selbst in Brandenburg auf Spurensuche und durchkämmen das Waldstück nahe Friederdorf. "Das Tätigwerden von Privatpersonen wird hier kritisch gesehen – und zwar unabhängig davon, ob durch diese im Rahmen ihre Ermittlungen möglicherweise auch noch Straftaten wie etwa Hausfriedensbrüche begangen werden," so Büchner weiter.