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Wetter Viel Regen, wenige Gewitter: Deutlich weniger Blitze erfasst

Zuletzt fiel der Sommer vielerorts buchstäblich ins Wasser. Wie wirkte sich das auf die Zahl der Blitze bei Gewittern aus?

Von dpa 10.08.2025, 05:32
Gewitter über einer Wohnsiedlung in Magdeburg: In Sachsen-Anhalt hat es in diesem Jahr erst etwa 15.000 Mal geblitzt. (Archivbild)
Gewitter über einer Wohnsiedlung in Magdeburg: In Sachsen-Anhalt hat es in diesem Jahr erst etwa 15.000 Mal geblitzt. (Archivbild) Stephan Schulz/dpa

Magdeburg/München - Es hat zwar viel geregnet, aber es gab relativ wenige Gewitter: In den vergangenen Sommerwochen sind in Deutschland so wenige Blitze registriert worden wie lange nicht mehr. Vom 1. Juni bis 31. Juli seien es in Sachsen-Anhalt insgesamt nur 15.100 Blitze gewesen, teilte das Blitzortungsunternehmen Nowcast mit. Während die Blitzdichte pro Quadratkilometer in Sachsen-Anhalt pro Jahr im Schnitt bei 6 bis 19 Blitzen läge, seien es bislang teilweise nur 0 bis 5 Blitze gewesen. Lediglich in der Altmark wurden in einigen Gebieten wegen starker Gewitter 10 bis 20 Blitze pro Quadratkilometer verzeichnet. 

Der Juni ist in der Regel der blitzreichste Monat des Jahres, der Juli folgt meist auf Platz zwei. Im Bundesländervergleich liegt Sachsen-Anhalt mit der Anzahl von Blitzen im Mittelfeld. Bayern führt die Liste mit 108.900 gezählten Blitzen an. Für das gesamte vergangene Jahr hatte Nowcast rund 49.000 Blitze in Sachsen-Anhalt gemeldet.

So oft blitzte es in den vergangenen Monaten

Im Juni und Juli blitzte es deutschlandweit nach Angaben von Nowcast 394.000 Mal. Dies sei der niedrigste Wert seit mindestens 15 Jahren. In die Zählung fließen sowohl Blitze ein, die auf dem Boden eingeschlagen sind als auch diejenigen, die die Erde nicht berührten. 

Im Mai registrierte das Unternehmen nach eigenen Angaben deutschlandweit 118.000 Blitz-Entladungen – etwa 45 Prozent weniger als im Mittel der vergangenen 15 Jahre. Der Juni sei mit 212.000 Entladungen deutlich unter dem Durchschnitt geblieben – ein Minus von 61 Prozent. Für Juli bilanzierte Nowcast: „Mit 182.000 Entladungen lag die Blitzanzahl um 63 Prozent unter dem Mittelwert.“

Gründe für den Rückgang

„In diesem Sommer gab es bislang kaum großräumige Gewittersysteme, die in unseren Breiten normalerweise viele Blitze erzeugen“, sagte Meteorologe Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst UBIMET der Mitteilung zufolge. Für die nächsten Tage rechnet der Deutsche Wetterdienst mit einer neuen Hitzewelle.