Künstlicher See Wasserstand des Cottbuser Ostsees um 30 Zentimeter gesunken
Sommerhitze, Verdunstung, fehlender Regen: Der Wasserstand im Cottbuser Ostsee sinkt. Wie geht es weiter?

Cottbus - Nach jahrelanger Flutung des Cottbuser Ostsees ist der Wasserstand wieder gesunken. Er liegt derzeit bei 62,2 Meter über Normal - und damit 30 Zentimeter unter dem im vergangenen Dezember erstmals erreichten Zielwasserstand von 62,5 Metern, wie das Energieunternehmen Leag auf Anfrage mitteilte. Wann wieder Wasser in den 1.900 Hektar großen See, der aus einem ehemaligen Braunkohletagebau entstand, eingeleitet werden könne, lasse sich derzeit nicht sagen.
Beim Sinken des Wasserstandes handle sich um jahreszeitlich bedingte Schwankungen, aktuell hohe Temperaturen führten auch zu einer Verdunstung. Der Rückgang des Wasserstandes bewege sich aber in einem erwartbaren und moderaten Rahmen, so eine Leag-Sprecherin. Fünfeinhalb Jahre hatte die Flutung des Ostsees gedauert, die im Dezember 2024 mit dem Erreichen des Zielwasserstandes vorerst beendet wurde.
Wasser aus der Spree kann derzeit nicht in den See fließen
Eine Wiederaufnahme der Flutung zur Stützung des Zielwasserstandes sei abhängig von der Wasserverfügbarkeit in der Spree, teilte die Leag mit. „Aktuell kann dem Ostsee kein Wasser zur Verfügung gestellt werden, da andere Nutzer Vorrang haben.“ Eine Wasser-Einleitung hänge vor allem von der Niederschlagssituation ab.
Kritik der Grünen
Die Grünen im Spree-Neiße-Kreis kritisierten, dass die Leag keine Wasserstands-Daten mehr auf einer Infotafel am Ostsee veröffentliche. Eine regelmäßige Information solle wieder aufgenommen werden.
Dazu teilte die Leag mit: Nach dem Erreichen des Zielwasserstandes sei dies nicht mehr erforderlich. „Sofern es zu wesentlichen Änderungen kommt, also z.B. die Flutung zur Stützung des Zielwasserstands wieder aufgenommen wird, geben wir dies in gewohnter Weise bekannt.“
Seit April 2019 floss überwiegend in den Wintermonaten Spreewasser in den Bergbaufolgesee. Die Flutung musste wegen Trockenheit aber auch immer wieder unterbrochen werden. Auch in den kommenden Jahren muss der Wasserspiegel noch mit Spreewasser gestützt werden, wie es hieß.