Umweltschutz Widerstand vom BUND gegen Kalksteinabbau für Zementwerk
Kalkstein ist ein wichtiger Baustoff. Doch sein Abbau verändert Natur- und Landschaft. Naturschützer wenden sich gegen ein Projekt in Nordthüringen.

Deuna - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Thüringen macht Front gegen Pläne, den Kalksteintagebau für den Baustoffhersteller Dyckerhoff in Deuna im Eichsfeld zu erweitern. Das Unternehmen betreibt in dem Ort ein Zementwerk. Buchenwälder in der Region dürften nicht für Zement geopfert werden, erklärte der BUND.
Eine entsprechende Stellungnahme sei im Planfeststellungsverfahren für die Tagebauerweiterung beim Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz abgegeben worden, so die Umweltschützer. Nach BUND-Angaben umfasst das Dyckerhoff-Projekt einen zeitlich gestaffelten Abbau von Kalkstein über weitere 60 Jahre bis 2085. Damit verbunden sei die Rodung von rund 83 Hektar naturnahem Buchenwald am Rande des Schutzgebiets „Keulaer Wald“.
„Die Zerstörung wertvoller Wälder für einen weiteren Ausbau der ressourcen- und emissionsintensiven Zementproduktion ist für den Natur- und Klimaschutz in Thüringen ein Desaster“, erklärt Eli Sondermann, Kreisvorsitzende des BUND. Alternativen seien Recycling-Baustoffe. Auch aus artenschutzrechtlicher Sicht sei das Vorhaben bedenklich.
Ein geplanter, 120 Meter breiter Waldrandstreifen, sei mittelfristig nicht zu erhalten. Dann sei der überregional bedeutsame Waldkorridor „Dün – Keulaer Wald – Hainleite“, der für Arten wie Wildkatze und Luchs von Bedeutung sei, unterbrochen.