1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Energielieferant: Wie Biogasanlagen wirtschaftlich weiterbetreiben?

Energielieferant Wie Biogasanlagen wirtschaftlich weiterbetreiben?

Bald läuft die Förderung für einen Teil der Thüringer Biogasanlagen aus. Um Blockheizkraftwerke und Co. als wichtige Energieerzeuger wirtschaftlich weiterzubetreiben, gibt es kostenlose Beratung.

Von dpa 09.11.2025, 11:19
Ein Fünftel der etwa 400 Thüringer Biogasanlagen wird in den kommenden drei Jahren aus der staatlichen Förderung fallen. (Archivbild)
Ein Fünftel der etwa 400 Thüringer Biogasanlagen wird in den kommenden drei Jahren aus der staatlichen Förderung fallen. (Archivbild) Bodo Schackow/dpa

Erfurt - Betreiber von Biogasanlagen in Thüringen können kostenlose Profi-Beratung für einen möglichen wirtschaftlichen Weiterbetrieb in Anspruch nehmen, wenn ihre Anlagen bald aus der staatlichen Förderung fallen.

Die Landesenergieagentur ThEGA biete entsprechende Hilfe durch eine externe Beratungsfirma (GICON) an, teilte das Energieministerium mit. Zum Angebot gehöre, dass die Anlagen vor Ort begutachtet, Daten erfasst und ausgewertet werden, um individuelle Lösungen zu finden. 

Mögliche Optionen seien etwa die Nutzung für den Eigenstrombedarf, der Einsatz von Biogas oder Biomethan als Treibstoff für Fahrzeuge, oder die Einspeisung ins Netz mit zu Biomethan aufbereitetem Biogas.

Änderungen bei Erneuerbare-Energien-Gesetz

Hintergrund ist, dass viele Biogasanlagen nach und nach aus der auf 20 Jahre befristeten Förderung fallen - sie bekommen dann keine gesetzlich geregelte Vergütung mehr. Hinzu kommt, dass für ihren Weiterbetrieb oftmals technische Nachrüstungen nötig sind. Für 20 Prozent der rund 400 Biogasanlagen in Thüringen endet laut Ministerium innerhalb der kommenden drei Jahre die staatliche Förderung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG).

Bioenergie für Stromerzeugung relevant

„Biogasanlagen haben einen wichtigen Anteil am Energiemix in Thüringen. Sie leisten einen verlässlichen Beitrag für regionale Wärme und Strom. Insbesondere in Zeiten schwankender Einspeisung von Wind- und Solarstrom können sie helfen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, betonte Energieminister Tilo Kummer (BSW). 12 Prozent des in Thüringen eingespeisten Stroms stammten im vergangenen Jahr dem Statistischen Landesamt zufolge aus Biogasanlagen. Bundesweit lag der Anteil bei 6,5 Prozent.