Corona-Untersuchungsausschuss Wieler: Keine „Pandemie der Ungeimpften“
Einige warteten sehnlichst auf die Corona-Impfung, andere lehnten sie ab. Bald war von einer „Pandemie der Ungeimpften“ die Rede – ein Begriff, den der frühere RKI-Präsident zurückweist.

Erfurt - Für das Robert Koch-Institut (RKI) hat es nach Worten seines früheren Präsidenten Lothar Wieler keine „Pandemie der Ungeimpften“ gegeben. „Im Robert Koch-Institut hatten wir nicht die Ansicht, dass es eine Pandemie der Ungeimpften ist“, sagte Wieler im Thüringer Corona-Untersuchungsausschuss. Für das RKI sei es keine korrekte Begrifflichkeit gewesen.
Spahn benutzte Begriff
Der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte den Begriff verwendet – etwa im September 2021 bei Twitter: „Bei Inzidenz und auf Intensivstationen sehen wir: Wir erleben eine anwachsende Pandemie der Ungeimpften. Alle, die können, sollten sich ihren Schutz holen!“, schrieb Spahn damals. Inzwischen ist er Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
Der Thüringer Corona-Untersuchungsausschuss soll Fehler und Versäumnisse der Politik in der Corona-Pandemie aufklären und Handlungsempfehlungen für die Zukunft ableiten. Neben dem Untersuchungsausschuss gibt es im Freistaat noch eine Enquete-Kommission, die auf die Erfahrungen blicken soll, die in der Corona-Pandemie gesammelt wurden, und Handlungsempfehlungen für künftige Pandemie- oder sonstige Gesundheitskrisenlagen erarbeiten soll.