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Anzeige nach Wolfsbeschuss Wolf im Ilm-Kreis illegal angeschossen - Anzeige

Ein junger Wolf wird im Ilm-Kreis angeschossen – jetzt ermittelt die Polizei. Was die Untersuchungen bisher ergeben haben und warum die Strafe so hoch ausfallen kann.

Von dpa Aktualisiert: 04.09.2025, 16:43
Im Ilm-Kreis ist ein junger Wolf angeschossen und so schwer verletzt worden, dass die örtlichen Behörden das Tier einschläferten. (Illustration)
Im Ilm-Kreis ist ein junger Wolf angeschossen und so schwer verletzt worden, dass die örtlichen Behörden das Tier einschläferten. (Illustration) Julian Stratenschulte/dpa

Arnstadt - Im Ilm-Kreis ist ein Wolf angeschossen worden, das Tier musste danach eingeschläfert werden. Der Wolf sei bereits vor zwei Wochen schwer verletzt auf einem Feld bei Ilmenau gesichtet worden, teilte das Umweltministerium mit. Mittlerweile abgeschlossene Untersuchungen des Leibniz-Institutes für Zoo- und Wildtierforschung belegten einen Beschuss des jungen Rüden. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchung stünden noch aus, sodass noch keine Aussagen über die Herkunft des Tieres getroffen werden könnten.

Das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs habe wegen des illegalen Beschusses Strafanzeige bei der zuständigen Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau gestellt. Die Polizei hat nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz aufgenommen. Die Anzeige richte sich gegen Unbekannt.

Der Abschuss von Wölfen ist eine Straftat nach Bundesnaturschutzgesetz, die mit einer hohen Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro oder einer Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Ein Abschuss ist nur in Ausnahmefällen möglich und muss behördlich genehmigt werden. In Thüringen sind den Angaben nach bis zu 25 der geschützten Tiere nachgewiesen.

NABU sieht Probleme beim Herdenschutz

Nach Angaben des Naturschutzbunds (NABU) sind in Thüringen seit Rückkehr der großen Beutegreifer inzwischen zwei Luchse und zwei Wölfe Opfer illegaler Bejagung geworden. Eine Mitschuld am wiederholten Beschuss gibt der Verband auch der Politik sowie den Wolfs- und Luchsgegnern, die zunehmend eine unsachliche Stimmung von Hass und Hetze gegen die Tiere schüren würden, hieß es. 

Thüringen habe in bestimmten Kreisen ein Problem mit fehlender Akzeptanz von Wölfen und Luchsen sowie mit mangelnder Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen in der Fläche, insbesondere bei privaten Weidetierhaltern. Laut der Rissstatistik für 2025 war dem Nabu zufolge bei fast 100 Prozent der Rissschäden an Schafen und Ziegen kein optimaler Herdenschutz vorhanden.