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Bevölkerung geht im Osten stark zurück

Die Republik verändert sich: Vor allem Berlin und Hamburg werden auch in den nächsten Jahrzehnten wachsen. In den Flächenbundesländern leben dagegen bald immer weniger Menschen. Vor allem im Osten.

07.09.2015, 11:02

Wiesbaden (dpa) - Trotz Zuwanderung geht die Bevölkerung in Deutschland bis 2060 deutlich zurück - vor allem im Osten. Berlin und die anderen Stadtstaaten legen entgegen dem Trend leicht zu.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine in Wiesbaden veröffentlichte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes. Sie basiert auf zwei unterschiedlichen Annahmen von Zuwanderung. Wie sieht die Entwicklung im Einzelnen aus?

Die Flächenländer im Westen: Mehr als 62 Millionen Menschen lebten dort 2013. Bis Anfang der 2020er Jahre rechnen die Statistiker noch mit einem leichten Plus von ein bis zwei Prozent. Anschließend sinkt die Zahl der Westdeutschen - je nach Stärke der Zuwanderung - auf 53 bis 57 Millionen Menschen im Jahr 2060. Am stärksten trifft es Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, am wenigsten Baden-Württemberg und Bayern.

Die Ost-Länder: 12,5 Millionen Menschen waren dort 2013 zu Hause. Künftig werden es nach der Berechnung immer weniger - 2060 sollen es trotz Zuwanderung nur noch etwa 9 Millionen sein. Am stärksten geht die Bevölkerungszahl in Sachsen-Anhalt zurück: um rund ein Drittel.

Die Stadtstaaten: Sie legten voraussichtlich leicht zu - von 5,8 Millionen Menschen (2013) auf 5,9 bis 6,4 Millionen. Besonders begehrt ist Berlin, gefolgt von Hamburg.

Zugleich altert die ostdeutsche Bevölkerung besonders stark: War 2013 noch nicht einmal jeder Vierte im Rentenalter (über 64 Jahre), so wird es bereit 2030 voraussichtlich jeder Dritte sein. Im übrigen Bundesgebiet wird der Anteil der über 64-Jährigen deutlich langsamer steigen und erst um 2060 ein vergleichbares Niveau von über 30 Prozent erreichen, stellen die Statistiker fest.

Die Bevölkerungsvorausberechnung geht von einer jährlichen Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau und einem Anstieg der Lebenserwartung bei der Geburt aus. Die Fachleute unterscheiden in ihrem Modell zudem zwischen zwei Varianten mit unterschiedlich starker Zuwanderung. Eine Binnenwanderung zwischen den Bundesländern wird bis 2039 berücksichtigt.

Pressemitteilung mit methodischen Hinweisen

Zahlen nach Bundesländern