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Rückblick2015: Das Jahr in Zahlen

Von Lena Klimkeit, dpa 15.12.2015, 23:01

Berlin (dpa) - Schwarze Null, 17 Stunden Gipfel, 800.000 Asylbewerber: So liest sich das politische Jahr 2015 in Zahlen:

0 neue Schulden ist das Ziel der Haushaltspolitik: Trotz der finanziellen Belastungen durch die hohe Zahl von Flüchtlingen hält Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) an der schwarzen Null fest.

1 Kind durften chinesische Familien haben - Ende Oktober wird die Ein-Kind-Politik nach über 30 Jahren abgeschafft. Die Gründe dafür: Das Milliardenvolk altert schneller, die Geburtenrate ist rückläufig. Peking hofft, dass die Zahl der Arbeitskräfte bis 2050 um 30 Millionen steigt.

4 ist die höchste Terrorwarnstufe in Belgien. Nach der Terrorserie in Paris mit 130 Todesopfern und Hunderten Verletzten und konkreten Hinweisen auf ähnliche Attentate in Brüssel gilt die Warnstufe mehrere Tage lang in der Hauptstadt.

6,354 Cent pro Kilowattstunde müssen Stromkunden ab 2016 als sogenannte Ökostromumlage zur Förderung der erneuerbaren Energien berappen - damit steigt diese auf Rekordniveau. Die Folgen für die Strompreise sind offen. 2014 noch war die EEG-Umlage erstmals zurückgegangen.

9,3 Prozent: Fast jeder Zehnte war Ende 2014 auf soziale Leistungen zur Mindestsicherung wie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe angewiesen - insgesamt 7,55 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 9,1 auf 9,3 Prozent der Bevölkerung.

9,4 Prozent: Die gesetzliche Rente schützt die meisten vor Armut - aber bei weitem nicht alle. Fast jeder zehnte Rentnerhaushalt ist von Armut bedroht. Exakt liegt das Armutsrisiko der Rentnerhaushalte in Deutschland bei 9,4 Prozent, ergibt eine Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

17 Stunden dauert ein EU-Krisengipfel, der im Juli den Weg für ein drittes Griechenland-Hilfspaket ebnet. Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone verständigen sich einstimmig auf ein umfangreiches Spar- und Reformpaket für das Krisenland.

33 Jahre dauert es, bis die USA Kuba von ihrer Terrorliste streichen. Im April ist es so weit. Kurz darauf nehmen die beiden Ländern nach mehr als 50 Jahren wieder diplomatische Beziehungen auf.

35 Jahre alt wird der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder. Er stirbt im Juli an einer Lungenembolie. Der überraschende Todesfall löst große Bestürzung aus.

52,7 Prozent der Wähler stimmen bei der Oberbürgermeisterwahl in Köln für Henriette Reker. Die parteilose Kandidatin wurde kurz vor der Wahl im Oktober bei einer Messerattacke schwer verletzt.

61,31 Prozent der Griechen sagen bei der Volksabstimmung über die Sparvorgaben der internationalen Gläubiger Nein.

71 tote Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und dem Iran werden Ende August in einem abgestellten Kühllastwagen an der Autobahn in der Nähe von Parndorf in Österreich entdeckt. Schlepper sollen für die Tragödie verantwortlich sein.

74,3 Prozent der Stimmen bekommt Sigmar Gabriel bei seiner Wiederwahl als Parteichef beim SPD-Bundesparteitag in Berlin - das mit Abstand schlechteste Ergebnis seiner bisher vier Wahlen.

87,2 Prozent der Stimmen erhält CSU-Chef Horst Seehofer im November auf einem Parteitag in München - auch dies sein bisher schlechtestes Ergebnis.

130 Menschen werden bei einer Terrorserie von islamistischen Attentätern am 13. November in Paris getötet. Hunderte Menschen werden verletzt. Unter den Todesopfern sind zwei Deutsche.

150 Euro monatlich sollten Eltern erhalten, die ihre zwei- bis dreijährigen Kinder nicht in eine öffentlich geförderte Kita oder Tagespflege geben. Im Juli kippt das Verfassungsgericht das von Kritikern als Herdprämie geschmähte Betreuungsgeld.

769 Menschen kommen nach offiziellen Angaben ums Leben, als es während der islamischen Wallfahrt Hadsch nahe Mekka zu einer Panik kommt. Fasst man die aus 28 Ländern gemeldeten Opferzahlen zusammen, ergibt sich eine noch viel höhere Zahl.

800 Flüchtlinge sterben im April im Mittelmeer. Ihr Schiff kentert vor der libyschen Küste - es bleibt nicht die einzige Flüchtlingstragödie in diesem Jahr.

1200 Soldaten sind für den Syrien-Einsatz der Bundeswehr gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien vorgesehen.

1800 Gäste nehmen beim Staatsakt im Hamburger Michel Abschied von Altkanzler Helmut Schmidt. Der Politiker stirbt am 10. November im Alter von 96 Jahren in der Hansestadt.

15.000 bis 20.000 Menschen gehen am ersten Jahrestag des Pegida-Bündnisses im Oktober gegen rechte Stimmungsmache in Dresden auf die Straße. Pegida selbst mobilisiert etwa eine gleich große Zahl an Menschen.

800.000 Flüchtlinge stellen 2015 einen Asylantrag in Deutschland - so lautet die offizielle Prognose des Bundesinnenministeriums. Vieles deutet aber daraufhin, dass es eine Million werden könnte.