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Gesundheit Allergien schon im Kindesalter vorbeugen

Das Immunsystem schützt den Körper, reagiert bei Allergikern aber zu stark. Gezielte Therapien sind jedoch möglich.

01.02.2018, 23:01

Hamburg (dpa) l Rote Pusteln, tränende Augen, keuchender Atem – mit solchen Symptomen haben Allergiker zu kämpfen. Denn ihr Immunsystem meint es ein bisschen zu gut mit ihnen.

Das menschliche Immunsystem ist ein Wunderwerk. Es schützt den Körper vor ungebetenen Gästen, indem es sie blitzschnell erkennt und zum Beispiel mit Hilfe von Botenstoffen wieder hinauswirft. Bei manchen Menschen schießt es allerdings deutlich über das Ziel hinaus und geht gegen harmlose Dinge vor. Kommt der Körper eines Allergikers mit Pollen, bestimmten Lebensmitteln oder etwa Staub in Berührung, schickt das Immunsystem völlig umsonst seine Antikörper los – und löst so eine unangenehme oder gar gefährliche allergische Reaktion aus.

In solchen Fällen sollte das Immunsystem geschult werden. Es ist nicht festgelegt in seinen Ansichten. Unter Umständen lässt es sich davon überzeugen, dass Birkenpollen völlig harmlos sind. „Im Rahmen einer spezifischen Immuntherapie wird der Körper binnen rund drei bis fünf Jahren an das Allergen gewöhnt“, erklärt Jana Witte, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie und Venerologie des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf. Möglich ist das zum Beispiel bei Pollen- oder Insektengiftallergien.

Bei Kindern kann man früher ansetzen. Gibt es Allergiker in der Familie, sollte ein Säugling vier Monate lang gestillt und schon ab dem fünften Monat mit Beikost gefüttert werden. „Dabei keine Lebensmittel weglassen“, rät Witte. Und: Kinder nicht zu sehr vor Keimen schützen. „Der Kontakt zu anderen Kindern etwa kann Allergien ein Stück weit vorbeugen.“