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Gesundheit Fettleibigkeit und Mangelernährung steigen

Fettleibigkeit ist ein großes Problem der westlichen Industriestaaten. Gesunde Ernährung und Bewegung sind dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Von Dr. Carl Meißner* 05.10.2019, 23:01

Magdeburg l Die Gesundheit gilt sprichwörtlich als das höchste Gut. Doch gesund leben hierzulande die wenigsten. 75 Prozent aller in den westlichen Industriestaaten behandelten Erkrankungen rühren in erster Linie von zu wenig Bewegung und falscher Ernährung her. Fettleibigkeit ist hierbei eines der größten Probleme. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist Adipositas, so der medizinische Ausdruck, sogar das am schnellsten wachsende Gesundheitsrisiko. Weltweit sind bereits jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Die Zahlen für Deutschland sind bedeutend gestiegen, insbesondere bei Männern und generell bei jungen Erwachsenen.
Aber auch das Gegenteil ist ein Problem. Jeder vierte Patient, der hierzulande in ein Krankenhaus eingewiesen wird, zeigt Zeichen einer Mangelernährung wie Untergewicht und Muskelverlust. 28 Prozent der Deutschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel zu sich und nur acht Prozent sind in der Lage, ihren Energiebedarf korrekt einzuschätzen. Im Umkehrschluss kennen über 90 Prozent ihren Energiebedarf nicht.
Was bzw. wie viel darf ich eigentlich essen? Wir Männer setzten noch einen drauf: Jeder zweite Mann über 65 Jahre kann nicht kochen. Bei den 20-Jährigen ist jeder Dritte dieser Meinung. Schauen wir auf das Thema Bewegung. Nur etwa 13 Prozent der Deutschen bewegen sich an mindestens drei Tagen in der Woche für eine halbe Stunde. Das ist zu wenig. Optimal wären 10.000 Schritte am Tag. Eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität sind der Schlüssel zu einem gesunden Leben. Wer zehn Kilogramm an Übergewicht abbaut, senkt seinen Blutdruck, den Blutzucker, und auch die Blutfette gehen deutlich nachweisbar zurück. Selbst das Sterberisiko sinkt um bis zu 20 Prozent.
Für die gesunde Ernährung kann die mediterrane Küche Unterstützung geben. Es ist klinisch nachgewiesen, dass die Zutaten und die Gerichte sehr positiv auf die Gesamtgesundheit einwirken und somit ein wertvoller Beitrag im Alltag sein können. und das Beste: Es schmeckt auch noch!
*Dr. Carl Meißner (36) ist Chirurg und Ernährungsexperte. Als Oberarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Magdeburg leitet er den Bereich Ernährungsmedizin.