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Online-Tipps Gemüse per Mausklick bestellen

Die Organisation Foodwatch hat Online-Lebensmittelhändler getestet. Hier die wichtigsten Tipps:

11.03.2018, 23:01

Berlin (dpa) l Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Händlern, die Lebensmittel online anbieten. Doch worauf sollte man achten, wenn der Lieferdienst die Einkäufe nach Hause bringen soll? Eine Orientierungshilfe:

Welche Anbieter gibt es?
Die Supermärkte Edeka und Rewe bieten online ein Vollsortiment an, seit dem vergangenen Jahr liefert auch Amazon Fresh Lebensmittel in einige Städte wie Berlin und Hamburg. Außerdem gibt es die Online-Märkte AllyouneedFresh und mytime mit einem Vollsortiment. Daneben existieren kleinere Anbieter für spezielle Produkte wie Müsli, Fleisch, Alkohol und Allergiker-Nahrungsmittel. Die Verbraucherzentrale Brandenburg identifizierte im vergangenen Jahr rund 180 Händler mit Sitz in Deutschland, die überregional frische Lebensmittel liefern.

Wie erkenne ich seriöse Händler?
Eine Orientierung bieten Gütesiegel, die den Kriterien der Initiative D21 entsprechen. Die vier Siegel können erworben werden, wenn sich die Online-Händler bei der örtlichen Behörde für Lebensmittelüberwachung registrieren, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erklärt. Verbraucherschützer raten außerdem dazu, das Impressum der Seite auf vollständige Adressen zu prüfen und zu schauen, ob die Produkte Angaben zu Inhalt, Größe, Preis und Herkunft enthalten.

Was gibt es bei Lieferung und Qualität zu beachten?
Nutzer haben ein frei wählbares Zeitfenster von mehreren Stunden für die Lieferung – einige liefern bei der Bestellung noch am selben Tag. Verbraucherschützer raten zu kritischen Blicken: Kunden sollten bei der Lieferung auch wirklich zu Hause sein – andernfalls kann es passieren, dass die Lieferung zurückgeht oder die Post sie einlagert. Außerdem sollten sie prüfen, ob die Lieferung vollständig und unversehrt ist und ob gekühlte Produkte wirklich kühl ankommen.

Welche Kosten fallen an?
Zwar kosten die Artikel meist genauso viel wie im Supermarkt – jedoch fallen Liefergebühren und mitunter zusätzliche Gebühren an, wenn die Produkte gekühlt werden müssen. Viele Anbieter werben mit Rabatten: Bei Edeka entfallen bei einem Mindestbestellwert von 75 Euro die Versandkosten, bei Amazon Fresh in Berlin ab 40 Euro und in München ab 50 Euro – dort gibt es aber einen Monatsbeitrag und der Kunde muss Prime-Nutzer sein.

Rewe bietet Neukunden die erste Lieferung kostenlos an. Mytime hat eine feste Liefergebühr, dafür aber keinen Mindestbestellwert. Die Dienste sollten mindestens eine kostenlose Bezahlvariante anbieten.

Was sagt die Umwelt?
Viel Plastik- und Papiermüll gelten als großer Minuspunkt bei Lebensmittel-Lieferungen. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den in Großstädten liefernden Anbietern mit einem eigenen Lieferdienst und den deutschlandweit mit Paketdienstleistern versendeten Produkten. Mytime hinterlässt etwa bei der Bestellung eines Warenkorbs mehrere Pappkartons, Styroporboxen, Folie und Trockeneis. Anbieter wie Rewe und Edeka kommen fast nur mit Papiertüten aus.

Was gibt es bei Reklamationen zu beachten?'
Für frische und schnell verderbliche Lebensmittel gibt es kein Rückgabe- und Widerrufsrecht, bei Mängeln muss der Händler aber Ersatzware liefern oder den Kaufpreis erstatten. Ansonsten gelten für Lebensmittel, die im Internet gekauft werden, dieselben Rückgabe- und Widerrufsrechte wie für alle anderen Produkte.

Was ist mit meinen Daten?
Das Online-Shopping lässt genaue Rückschlüsse auf das Verbraucherverhalten zu. Foodwatch verweist auf den Einsatz von Trackern, die das Surfverhalten ausspähen und dann gezielt Werbung auf anderen Seiten schalten. Außerdem wird bei vielen Anbietern das Geburtsdatum erhoben, obwohl dies nur bei Bonitätsprüfungen erforderlich ist.