Ein Tag voller Abenteuer

Königsaue l Schon den ganzen Vormittag lang ist sie immer wieder auf der Schaukel gewesen. Und trotzdem klettert die kleine Nina nochmal auf den großen Reifen, als die Mittagssonne hoch am Himmel steht. Die Vierjährige holt kräftig Schwung – und dann strahlt sie über das ganze Gesicht. Auf dem Abenteuerspielplatz kommt Nina voll auf ihre Kosten.

Der Staßfurter Kindergarten Kinderland hat drei Reisebusse gemietet, um einen Ausflug ins Abenteuerland zu machen. Die Erzieher haben ihre Mühe, die mehr als 100 Kinder auf der riesigen Freifläche im Blick zu behalten. Rutschen, Klettergerüste, Schaukeln – für Kinder bis zum Grundschulalter ist es der perfekte Ort, um ausgelassen toben zu können.

Das Areal zwischen Staßfurt und Aschersleben ist der größte Spielplatz Sachsen-Anhalts. Mehr als 40 Spielgeräte können die Kinder auf über 80.000 Quadratmetern (etwa zwölf Fußballfelder) ausprobieren – inklusive einer Tarzanschwingerschaukel, Seilbahn, einem kleinen Irrgarten, Kettcar-Vermietung und Piratenschiff. In Zeiten, in denen Kindergeburtstage immer mehr zu völlig überladenen Events werden, ist das Abenteuerland ein willkommener Kontrast. Hier können Kinder das tun, was aus ihrem Innersten kommt: uneingeschränkt spielen.

Während die Kinder mit sich selbst beschäftigt sind, können die Erwachsenen im Schatten sitzen und ein kühles Getränk genießen. Bäume und Sitzgelegenheiten gibt es genug. Ein Picknickkorb sollte dabei nicht fehlen. Mit acht Euro für eine Familienkarte sind die Preise moderat, für Boulette, Pommes oder Eis zahlt man nicht mehr als 2,50 Euro. Ein paar kleine Schwächen offenbart das Abenteuerland erst, wenn man ein paar Stunden vor Ort ist. Die sanitären Anlagen in einem Container sind gewöhnungsbedürftig – im Vergleich zu den deutlich teureren Freizeitparks schneidet das Harzer Seeland in diesem Punkt schlechter ab. Auch der Minigolf-Anlage täte eine Generalüberholung gut.

Das Gelände gehört zum Gesamtprojekt „Seeland“, mit dem ehemalige Tagebauflächen rekultiviert wurden. Der Spielplatz liegt am Concordia-See nahe Nachterstedt, er wurde Anfang des Jahrtausends im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme entwickelt.Wer mit einer Kindergruppe anreist, sollte seine Sprösslinge kennzeichnen, um den Überblick zu behalten. Gerade am Wochenende könnte es voll werden. Die Staßfurter Kita nutzt dafür beispielsweise auffällige Mützen und T-Shirts. In den Rucksack gehören auch Sonnencreme und Mückenspray – das Areal im Wald ist die Heimat vieler Insekten. Die vierjährige Nina stören die übrigens gar nicht. Sie ist ganz mit Spielen beschäftigt. Wo ist sie eigentlich gerade? Auf der Reifenschaukel wehen ihre blonden Haare schon wieder im Wind.

In der nächsten Folge am kommenden Donnerstag lesen Sie unsere Eindrücke vom Erlebnisdorf Parey.