1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Reisen
  6. >
  7. Erkranken "Lieblinge der Mücken" eher an Malaria?

Reiseimpfung Erkranken "Lieblinge der Mücken" eher an Malaria?

19.06.2008, 05:01

Frage: Ich bin ein " Liebling der Mücken ". Von den kleinen Plagegeistern in unseren Breiten werde ich häufig gestochen. Habe ich bei einer Reise nach Südamerika ein höheres Risiko, an Malaria oder Gelbfieber zu erkranken? Es antwortet Dr. Ulrich Arnold vom Institut für Medizinische Mikrobiologie des Uniklinikums Magdeburg.

Statistisch gesehen ist eine Person, die öfter von Mücken gestochen wird, mehr gefährdet, an einer durch Insekten übertragenen Krankheit wie Malaria zu erkranken. Andererseits genügt eine einzige Blutmahlzeit einer infizierten Anophelesmücke, um eine Malaria zu übertragen. Deshalb sollte sich jeder vor einer Tropenreise beim Hausarzt, beim Gesundheitsamt oder einer entsprechenden Tropenreisenberatungsstelle über notwendige Impfungen und die Malariaprophylaxemaßnahmen informieren. Bei der Beratung wird der Arzt unter anderem die Art und Weise der Reise, das genaue Reiseziel und die Reisedauer berücksichtigen.

Bei Reisen nach Afrika oder Südamerika wird der Arzt die Notwendigkeit einer Gelbfi eberimpfung prüfen. Im Gegensatz zu allen anderen Impfungen werden Gelbfieberimpfungen nur in bestimmten von der WHO zugelassenen Impfstellen vorgenommen. Jedes Gesundheitsamt informiert über die nächstgelegene Impfstelle. Unabhängig von Malaria-Prophylaxe und Gelbfieberimpfung sollte jeder Reisende bedenken, dass es eine Vielzahl von Infektionskrankheiten gibt, die durch Mücken übertragen werden, und gegen die es weder eine Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe gibt. Aktuelle Beispiele dafür sind das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Fieber oder das West-Nil-Fieber. Deshalb sind Tropenreisenden auch so genannte Repellentien zu empfehlen, die einmal zum Imprägnieren der Kleidung eingesetzt und in einer extra Abpackung für die unbedeckten Hautstellen als Spray oder Gel aufgetragen werden können. Repellentien, die zum Einsatz in Mitteleuropa empfohlen werden, sind oftmals für tropische Regionen nicht ausreichend in ihrer Konzentration.