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Flughafen Verwirrung um Versteigerung von Cochstedt

Auf einer amerikanischen Internetseite zum Flughafen Cochstedt findet sich ein missverständlicher Artikel zum Flughafen Cochstedt.

28.05.2016, 06:16

Cochstedt l Auf einem Online-Marktplatz des US-amerikanischen Unternehmens Liquidity Services wird mit der Versteigerung des Flughafens Magdeburg-Cochstedt geworben. Interessenten können auf der Internetseite Gebote abgeben. „Wir haben das Unternehmen beauftragt, Investoren zu suchen“, bestätigte Flughafen-Sprecher Jens Galkow der Volksstimme. Den Auftrag zur Versteigerung habe der Airport Cochstedt aber nicht erteilt, sagte der Sprecher.

Liquidity Services preist Cochstedt als „vollständig einsatzbereiten deutschen Flughafen“ und „wachsendes Zentrum des Fracht-, Logistik- und Charter-Geschäfts“ an. Weiter heißt es: „Wenn Sie Interesse haben, handeln Sie schnell.“ Firmen wie Amazon, Apple, Tesla und Toyota suchten in dieser Region nach möglichen Standorten.

Liquidity Services handelt mit ausrangierter Ware, beanstandeten Produkten und Überbeständen des amerikanischen Militärs. Die Firma wirbt damit, „Überschussgüter (...) von einer Last in eine liquide Gelegenheit zu verwandeln“. Neben Cochstedt bietet Liquidity Services auch den Airport Berlin Neuhardenberg an. Besitzer der Liegenschaften ist die dänische Airport Development GmbH, die Anfang des Jahres den Geldhahn in Cochstedt zugedreht hatte. Der Flughafen im Salzlandkreis machte rund 250 000 Euro Verlust im Monat und befindet sich seitdem in einem Insolvenzverfahren. Das Gehalt für die mehr als 50 Mitarbeiter wird derzeit von der Arbeitsagentur übernommen. Die Behörde bezahlt das Insolvenzgeld noch bis Ende Juni.

Cochstedts Geschäftsführer Uwe Hädicke hatte im April erklärt, das Unternehmen sei in Asien auf der Suche nach Investoren. Nach Volksstimme-Informationen sind die Verhandlungen mit Interessenten weit fortgeschritten.