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  5. A14 Nordverlängerung: Freigabe der Autobahn Tangerhütte und Lüderitz im Dezember - Wie gehts danach weiter?

A 14 Nordverlängerung Mit Video: Weitere 15 Kilometer der Autobahn A14 werden noch vor Weihnachten fertig

Noch vor den Weihnachtsferien wird der nächste Abschnitt der A 14 im Norden von Sachsen-Anhalt freigegeben. „Es kristallisiert sich die erste Dezemberwoche heraus“, sagt Timo Möhring, Sprecher der Autobahn GmbH Ost.

Von Jens Schmidt Aktualisiert: 16.10.2023, 09:41
Noch mindestens bis 2028 wird an der Nordverlängerung der A14 gearbeitet. In diesem Jahr werden immerhin 15 Kilometer zwischen Magdeburg und Stendal fertig. 
Noch mindestens bis 2028 wird an der Nordverlängerung der A14 gearbeitet. In diesem Jahr werden immerhin 15 Kilometer zwischen Magdeburg und Stendal fertig.  Jens Wolf/dpa

Magdeburg - Der größte Autobahn-Neubau Deutschlands kommt ein weiteres Stück voran. Die A 14 wächst zwischen den Anschlussstellen Tangerhütte und Lüderitz um weitere 15 Kilometer – dies ist der bislang größte Abschnitt, der in Sachsen-Anhalt fertiggestellt wurde. Die Bauzeit war mit fünf Jahren auch dementsprechend lang.

 
Stand A 14: Das nächste Teilstück in Richtung Ostsee wird fertig. (Kamera: Eroll Popova/Jens Schmidt, Schnitt: Bernd Stiasny)

„Wir sind im Plan“, sagt Projektchef Steffen Kauert. „Ein paar Restarbeiten sind noch zu erledigen.“ Wildschutzzäune, Leitplanken, Markierungen und eine letzte Schicht Asphalt auf einigen Brücken stehen noch auf dem Programm. Auf der so genannten Nordverlängerung können Autofahrer dann von Wolmirstedt bis Lüderitz durchgehend die Autobahn nutzen.

Mit Video: Baukosten für A 14 schnellen nach oben

Leistungsfähige Fernstraßen und Umfahrungen werden auch gebaut, um Städte und Gemeinden vom Durchgangsverkehr zu entlasten. In unserer Umfrage bewerten 60 Prozent der Leserschaft die Verkehrsbelastung als hoch bis sehr hoch.

Ein Blick auf den Streckenabschnitt Tangerhütte - Lüderitz und den Zeitplan für die anderen Etappen.
Ein Blick auf den Streckenabschnitt Tangerhütte - Lüderitz und den Zeitplan für die anderen Etappen.
Foto: Eroll Popova und PrePress Media

Wann folgen die nächsten Abschnitte auf der A 14?

2025: In zwei Jahren soll die Autobahn Stendal erreichen und an die Stadtumfahrung der B 188 anschließen. Sämtliche Brücken auf dem vier Kilometer langen Stück zwischen Lüderitz und Stendal sind im Bau.

2026: Im Jahr darauf ist die Freigabe zwischen Seehausen und Wittenberge zu erwarten. Im Frühjahr zunächst nur auf einer Fahrtrichtung und wohl Anfang 2027 dann auf der kompletten Strecke. Größter Brocken ist die 1300 Meter lange Elbebrücke. Seit diesem August wird der Stahlüberbau montiert. Parallel wird von 2025 bis 2027 die alte Elbebrücke der B 189 saniert und gesperrt. Der gesamte Verkehr muss daher zunächst über die Autobahn rollen.

2027 erhält voraussichtlich Magdeburg einen direkten Anschluss an die Nordverlängerung. Derzeit graben Archäologen auf dem gut 11 Kilometer langen Abschnitt von Dahlenwarsleben nach Wolmirstedt. Eine erste Brücke wird errichtet. Das größte Bauwerk – die Autobahnbrücke über den Mittellandkanal – wurde noch nicht in Angriff genommen.

2028 soll es richtig rucken: Gleich zwei Abschnitte von Stendal bis Osterburg mit insgesamt 27 Kilometern Länge sollen dann für den Verkehr geöffnet werden. Archäologen erkunden derzeit erste Flächen. Zudem sind Landschaftsbauer aktiv, um Ersatz-Lebensräume für Tiere anzulegen und Ingenieure erkunden den Baugrund.

Auch für den folgenden Abschnitt bis Seehausen ist 2028 angepeilt – die ersten Bauarbeiten laufen, doch ein Freigabejahr ist noch nicht sicher.

Lückenschluss der A14 im Norden: Brandenburg bummelt

Mit Fertigstellung der Etappe bis Seehausen wäre die A 14 von Magdeburg bis nach Wismar – fast – durchgehend befahrbar. Einzig der Abschnitt zwischen Wittenberge und Karstädt fehlt.

Doch die zuständige Behörde in Brandenburg hat für die fehlenden 18 Kilometer noch keine Baugenehmigung erteilt. Derzeit würden Einwendungen geprüft – das Verfahren soll Ende des Jahres abgeschlossen sein, teilte das Landesamt für Bauen und Verkehr mit.

Verzögerungen an A 143 bei Halle

A 143: Sachsen-Anhalts komplizierteste Baustelle liegt bei Halle. Zehn Brücken – darunter eine über die Saale – ein 300 Meter langer Landschaftstunnel, vier Tierbrücken sowie ein Lärmschutztunnel stehen auf dem Programm – und das alles auf kurzen 13 Kilometern der A143.

Doch die kleine Autobahn entfaltet mal große Wirkung: Sie dient Halle als Westumfahrung und verbindet außerdem die A 14 mit dem mitteldeutschen Autobahnnetz – so dass man von Magdeburg schneller nach Thüringen oder Bayern fahren kann. 2019 begonnen, sollte die Straße erst 2025 fertig sein, dann 2026, nun frühestens Ende 2027.

Sorgen macht ein alter Kohlebergbau im Untergrund, dessen Hohlräume mit einem Zementgemisch verfüllt werden müssen. Der Straßenplaner Deges spricht von „Unwägbarkeiten“. Immerhin: Die Saalebrücke ist im Bau.

Arbeit am Verbinder B 6

B 6: In der dreispurigen Bundesstraße von Bernburg in Richtung Dessau klafft noch eine Lücke. Eigentlich sollte sie längt geschlossen sein, doch der plötzlich notwendig gewordene Bau von Krötentunneln durchkreuzte die Pläne. 229 Röhren müssen in den Damm gelegt werden. Der wichtige Verbinder zwischen den Autobahnen A 14 und A 9 soll Ende 2026 fertig werden.