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  5. A2-Raser mit 417 km/h: Verfahren gegen tschechischen Millionär eingestellt

Gefährliche Spritztour im Bugatti Mit fast 420 km/h über A2 gerast: Verfahren gegen tschechischen Millionär eingestellt

Ein Millionär aus Tschechien ist in seinem Sportwagen mit fast 420 Stundenkilometern über die A2 gerast und hat sich dabei gefilmt. Eine Strafe muss er dafür jedoch nicht erwarten.

22.04.2022, 12:53
Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen einen Raser aus Tschechien eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen einen Raser aus Tschechien eingestellt. Symbolbild: IMAGO / Andre Germar

Stendal/dpa - Das Verfahren gegen einen tschechischen Millionär, der mit bis zu 417 Kilometern pro Stunde über die Autobahn 2 gefahren sein soll, ist eingestellt worden.

Für eine Anklageerhebung gebe es keinen ausreichenden Tatverdacht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stendal in Sachsen-Anhalt am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Es habe umfassende Prüfungen des Vorfalls gegeben, eine Befragung des Beschuldigten sei nicht nötig gewesen.

Mit fast 420 km/h über A2 gerast: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren ein

Dem Raser war ein verbotenes Rennen im Sinne einer Einzelfahrt vorgeworfen worden. Nach dem Strafgesetzbuch ist auch ein sogenanntes Alleinrennen strafbar, wenn sich der Fahrer „mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“.

Alle drei Tatbestandsvoraussetzungen liegen aus Sicht der Staatsanwaltschaft nicht vor, wie der Sprecher sagte.

Millionär stellt Raser-Fahrt ins Netz

Anfang des Jahres hatte der Millionär ein Video ins Netz gestellt, bei dem er über die A2 zwischen Berlin und Hannover heizt. Der augenscheinlich abgefilmte Tacho zeigt eine Geschwindigkeit von bis zu 417 Kilometern pro Stunde an. Dieses und weitere Videos sollen bereits im Juli 2021 entstanden sein.

In dem Autobahnabschnitt gilt keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Laut der Straßenverkehrsordnung dürfe man aber nur so schnell fahren, wie es die Sicht- und Wetterverhältnisse und die persönlichen Fähigkeiten von Fahrzeug und Fahrzeugführer zuließen, sagte der Sprecher.

In dem Video seien aufgrund der gewählten Strecke, der frühen Uhrzeit und Jahreszeit sehr gute Verkehrsverhältnisse erkennbar. Es gebe zudem keinerlei Hinweise auf eine unsichere Fahrweise.

Staatsanwaltschaft: Raser hat niemanden gefährdet

Außerdem sei das Auto, ein Bugatti Chiron, für Fahrten mit solch hohen Geschwindigkeiten ausgelegt. Bei der Aktion ist aus Sicht der Staatsanwaltschaft niemand gefährdet worden. Dem Fahrer könne man nicht vorwerfen, er sei rücksichtlos gewesen, da er optimale Uhrzeit, Wetter- und Straßenverhältnisse gewählt habe, erklärte der Sprecher.