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Abschlussprüfungen Realschüler mit guten Ergebnissen

Absolventen der Realschulen in Sachsen-Anhalt haben sich auch in Englisch verbessert. Marco Tullner will den Abschluss attraktiver machen.

Von Alexander Walter 04.08.2018, 01:01

Magdeburg l Dass Sachsen-Anhalts Abiturienten im zurückliegenden Schuljahr mit einem Notendurchschnitt von 2,3 das beste Ergebnis seit zwölf Jahren erzielten, ist bekannt. Unerwähnt geblieben sind bislang die Abschlüsse der Realschulabsolventen. Dabei stellten sie mit fast 8000 Prüflingen deutlich mehr Absolventen als die Gymnasien (rund 6500).

Anders als beim Abi gibt es an den Real- und Gemeinschaftsschulen keine Gesamtnote. Erfasst werden die Noten in den Pflichtprüfungsfächern Mathe, Englisch und Deutsch. Nach Zahlen des Bildungsministeriums haben sich die Absolventen nun in den schriftlichen Mathe- und Englischprüfungen erheblich verbessert. Mit 3,37 gab es in Mathe gar den besten Abschluss der vergangenen zwölf Jahre. In Englisch (3,08) war im selben Zeitraum nur der Jahrgang 2013 (2,92) besser. Verschlechterungen gab es in Deutsch. Hier fuhren die Realschüler mit 3,28 das schlechteste Ergebnis seit 2010 (ebenfalls 3,28) ein.

Parallel ist die Zahl der Schüler, die etwa wegen zu schwacher Leistungen nicht zu den Prüfungen zugelassen wurden, im Vergleich zum Vorjahr gesunken – von 72 auf 55. Der Sekundarschulverband bewertet die Zahlen positiv: Erfreulich sei, dass sich die Leistungen in Mathe schrittweise zwischen 2006 und 2018 fast um eine ganze Note verbessert hätten, sagte Vorsitzende Claudia Diepenbrock. Der Gesamtdurchschnitt „befriedigend“ zeige zudem, dass die Sekundarschulen trotz Einschnitten durch das Land beim Stundenangebot ihr Niveau halten konnten.

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) kündigte derweil Anstrengungen an, um die Attraktivität des Abschlusses zu erhöhen. „Dazu laufen Gespräche mit Wirtschaftsvertretern sowie der Handwerks- und der Indus-trie- und Handelskammer, sagte Tullner. Ziel sei es mittels neuer Praxis-Lernorte Berufsorientierung und duale Ausbildung zu stärken. Handwerk und Industrie haben seit Jahren Probleme, offene Azubi-Stellen zu besetzen. In diesem Jahr deutet sich erstmals eine Trendwende an. Die große Mehrheit der Azubis hat einen Realschulabschluss.