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tierschutz Am 13. Juni ist "Tag des Hundes" - Lebensretter, bester Freund und das Problem mit "Corona-Hunden"

Am 13. Juni wird unter anderem in Sachsen-Anhalt der Tag des Hundes gefeiert. Die Vierbeiner bereichern nicht nur unsere Leben, einige von ihnen retten selbiges hin und wieder. Die Volksstimme blickt auch auf den Problemfall "Corona-Hunde" und die sogenannten "Kampfhunde".

Von Nico Esche Aktualisiert: 13.06.2021, 08:56
Am 13. Juni ist "Tag des Hundes". Die Volksstimme blickt auf Probleme, zeigt die Bedeutung von Hunden auf. Foto: Markus Hibbeler/dpa-tmn
Am 13. Juni ist "Tag des Hundes". Die Volksstimme blickt auf Probleme, zeigt die Bedeutung von Hunden auf. Foto: Markus Hibbeler/dpa-tmn dpa-tmn

Magdeburg - Sie sind mal größer, mal kleiner, haben immer eine feuchte Nase und einen Blick, dem kein Normalsterblicher widerstehen kann: Hunde. Der 13. Juni wurde des Menschen bester Freund gewidmet. Der Tag des Hundes.

Es ist vor allem die besondere Rolle von Hunden im Leben von Menschen, die an diesem Tag gefeiert und in den Mittelpunkt gerückt wird. Denn: Hunde können das Wohlbefinden von uns Zweibeinern verbessern. 

Hunde unterstützen Menschen. Sehbehinderte Personen erfahren mit ihrer Hilfe eine ganz neue Lebensqualität, wenn die Tiere als Blindenhunde eingesetzt werden. Andere werden als Rettungshunde in Ski-Gebieten eingesetzt oder als treuer und kompetenter Partner bei Polizeieinsätzen.

2020 lebten in Sachsen-Anhalt knapp 145.000 angemeldete Hunde. Somit besitzt im Schnitt jeder 15. Bürger im Land einen. Hierzulande am beliebtesten ist der Labrador, gefolgt vom Deutschen Schäferhund und Jack Russel Terrier.

Problemfall "Kampfhund"

So verschmust, loyal oder ruhig diese Tiere auch sein mögen, herrschen nach wie vor viele Vorurteile über Hunde: Insbesondere sogenannte "Kampfhunde", dessen Name allein irreführend ist. Bissig sollen sie sein und heißblütig, kaum zähmbar. Dass das Quatsch ist, wurde von der Volksstimme aufgezeigt. Trotzdem werden viele von ihnen heute noch eingeschläfert.

"Es kommt einzig und allein auf den Menschen an, ob der Hund aggressiv oder sanftmütig ist", sagt Burkhard Moll, Landesvorsitzender der Tierschutzpartei. Er betont, dass mit aller Entschlossenheit kriminelles Fehlverhalten von Menschen geahndet werden müsse, die Tiere absichtlich zu "Kampfmaschinen" abrichten. 

Seine Partei macht sich so unter anderem stark für die Einführung einer Hundeführerschein-Prüfung in Sachsen-Anhalt - in anderen Ländern seit Jahren gängige Praxis. Ein Weg, um mit dem Mythos des "Kampfhundes" aufzuräumen.

"Corona-Hunde" ein Problem

Traurige Berühmtheit bekam der Begriff "Corona-Hund", also Hunde, die in Zeiten des Coronavirus angeschafft wurden. Einige Menschen hatten plötzlich viel Zeit, legten sich ein Haustier zu. Die Gefahr: nach dem Ende von Pandemie und Home-Office könnten diese Tiere zur Belastung der Neu-Halter werden - und sie die Fellnasen schlimmstenfalls aussetzen. Die Population von Hunden stieg innerhalb des Pandemiezeitraums in Sachsen-Anhalt um neun Prozent an.

"In der Coronazeit war die Nachfrage nach einem Haustier enorm gestiegen. Für die Vermittlung unserer Tiere spielte das glücklicherweise keine Rolle", sagt Susanne Wieske, Vereinsvorsitzende vom Tierschutzverein Kreis Stendal. 

"Illegaler Handel mit mafiösen Strukturen"

Susanne Wieske

Besonders den Welpenhandel, so die Tierschützerin, müsse man im Blick behalten. Junge Tiere, die aus dem Kofferraum verkauft werden, auf Parkplätzen angeboten oder auf Internetplattformen. Es sei "das Schlimmste, was einem neuen Hundehalter passieren kann". In Masse produziert, seien laut Wieske weder die Gesundheit der Welpen noch der Elterntiere von Belang. Susanne Wieske weiter: "Die Elterntiere leben in erbärmlichen Zuständen, ohne ausreichend Versorgung, ohne tierärztliche Betreuung, in 'Räumlichkeiten', die grauenhaft sind."

Zudem müssten Hündinnen mit Zwang "laufend Junge zur Welt bringen", teilweise durch Zugabe von Hormonen, so die Altmärkerin. Ahnungslose würden so teils schwerstkranke oder sterbende Welpen kaufen. Oft aus dem Ausland. "Mafiöse Strukturen", nennt das die Tierschützerin.

Wieske mahnt deswegen: "Bitte vorher über die Ansprüche, Rassen usw. informieren, alle Familienmitglieder einbeziehen, vielleicht in den Tierheimen nach einem passenden vierbeinigen Freund suchen oder einem verantwortungsvollen Züchter. Sich beraten lassen und den neuen Freund langsam kennenlernen, bevor dieser für sein Hundeleben einziehen und das Familienleben bereichern kann."