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Archäologie Steinzeitsiedlung in der Börde entdeckt

Im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt wurden die Überreste einer Steinzeitsiedlung entdeckt. Sie sind 7000 Jahre alt.

23.08.2018, 12:40

Wedringen (dpa) l Bei Wedringen (Landkreis Börde) sind die Überreste einer 7000 Jahre alten Steinzeitsiedlung entdeckt worden. "Es ist die nördlichste Siedlung der linienbandkeramischen Kultur in Sachsen-Anhalt", sagte Projektleiterin Susanne Friederich am Donnerstag. "Das war eine große Siedlung mit Häusern und Brunnen auf bis zu 10 Hektar Fläche. Das Besondere: Diese Menschen siedelten hier rund 500 Jahre nach dem Eintreffen der ersten Bauern in Mitteldeutschland im Norden, 10 bis 20 Kilometer außerhalb der fruchtbaren Lössböden." Es gebe noch viele offene Fragen, warum die Menschen sich hier niederließen.

Bislang wurden zwei Brunnen und die Umrisse von zehn Häusern entdeckt. Laut Friederich lebten dort etwa 100 Menschen mit ihren Tieren. Die Häuser waren – nach dem Grundriss zu urteilen – 30 Meter lang und 8 Meter breit, wie die Archäologin sagte. Bislang wurden dutzende Steinbeile, Keramikscherben mit den namengebenden typischen Linienbändern sowie mehrere Steinmesser geborgen.

Die Grabungen hatten im Vorjahr begonnen vor dem Neubau der Ortsumfahrung B71 und sollen im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen sein.