MVB appellieren an verärgerte Fahrgäste in Rothensee: "Kein regulärer Betrieb möglich" Bahnen müssen aufwendig rangiert werden
Der eingestellte Straßenbahnverkehr erregt weiter die Gemüter in
Rothensee. In einem offenen Brief wird eine teilweise Freigabe
gefordert. Doch die MVB pochen auf die Sicherheit ihrer Fahrgäste.
Magdeburg I Deutliche Worte findet Hartmut Röhner in seinem Brief an die Stadträte, in dem er "im Namen vieler Rothenseer" die Rückkehr der Tram einfordert. "Wir werden auch noch drei Monate nach der Überflutung des Wohngebietes mit einem unzumutbaren Provisorium bestraft", erklärt er darin. Die unkoordinierten Anschlussverbindungen, die beschwerlichen Umsteigebedingungen und die ungeschützten Behelfshaltestellen seien eine "unglaubliche Zumutung gegenüber Älteren, Behinderten, Müttern mit Kinderwagen und unseren Schulkindern", schimpft er weiter. "Haben die Verantwortlichen Rothensee wieder einmal vergessen? Wie lange soll dieser unhaltbare Zustand noch anhalten?", will Hartmut Röhner wissen. Denn schließlich fahren bereits wieder leere Straßenbahnzüge an den wartenden Fahrgästen vorbei in Richtung Betriebshof Nord. Wenigstens bis zur Grundschule Rothensee könnte man doch die Leute mitnehmen, meint er.
Doch nach Auskunft des Unternehmens ist das weiterhin nicht möglich. MVB-Sprecherin Juliane Kirste erklärte auf Volksstimme-Anfrage: "Die Fahrten der Straßenbahnen in Richtung Betriebshof Nord ab Pettenkoferstraße sind ausschließlich Rangierfahrten, die außerhalb von Fahrplänen geschehen." Die Umfahrung im Betriebshof Nord kann durch Hochwasserschäden nicht genutzt werden, weshalb die Bahnen dort nur durch aufwendiges Rangieren gewendet werden können.
"Hinzu kommt, dass die Gleise bis zum Betriebshof bisher nur notdürftig repariert werden konnten und daher aus Sicherheitsgründen kein regulärer Fahrgastbetrieb möglich ist", so Kirste weiter. Wann sich die "ärgerliche Situation" bessert, konnte sie nicht sagen. Die Gutachten zu den Gleisschäden stehen noch aus. "Wir bitten um Verständnis für diese schwierige Situation", appellierte sie an die Rothenseer.