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sie sucht ein neues zuhause Boxer-Mischling Isra aus Tierheim Halberstadt: Monatelang zog die Hündin bei Eiseskälte durch den Harz

Neue Volksstimme-Serie aus den Tierheimen in Sachsen-Anhalt: Viele Monate lang streunerte Hündin Isra durch den Harz - teils bei unter Minus 21 Grad. Wegen der Hilfe von Hundefreunden und Vereinen, konnte ihr Leben gerettet werden. Sie sucht nun ein neues Zuhause.

Von Nico Esche Aktualisiert: 09.07.2021, 10:33
Mindestens ein halbes Jahr lang streunerte Boxer-Beagle-Mischling Isra im Harz herum - teils mitten im Winter.
Mindestens ein halbes Jahr lang streunerte Boxer-Beagle-Mischling Isra im Harz herum - teils mitten im Winter. Foto: Christin Böer

Halberstadt - Mindestens ein halbes Jahr streunerte Boxer-Beagle-Mischling Isra zwischen Wegeleben und Ditfurt durch Äcker und Wiesen - mitten im Winter, bei Schnee und teils unter 21 Grad Minus. Nur der Hilfe von Freiwilligen und Vereinen ist es zu verdanken, dass die Hündin eingefangen und so ihr Leben gerettet werden konnte. Nun sucht sie ein neues Zuhause.

Die Odyssee von Isra

Anfang des Jahres meldeten Anwohner dem Tierschutzverein Halberstadt einen streunenden Hund. Recherchen haben gezeigt, dass das Tier dort seit November 2020 unterwegs gewesen ist. Der Auftrag war schnell klar: das Leben des Hundes muss gerettet werden.

Mit Hilfe der Fundtierunterkunft Halberstadt und dem Verein Klein- und Wildtierhilfe, wurden Wildtierkameras aufgestellt. Mehrmals versuchte die Gemeinde und freiwillige Helfer die Hündin einzufangen - was missling. Es wurden Zeugenhinweise aufgenommen, das Gebiet großflächig abgesucht und Zeitpläne aufgestellt. Ohne Erfolg.

Derweil gingen Hundefreunde in Wegeleben von Tür zu Tür, um einen ehemaligen Halter ausfindig zu machen. Doch auch das verlief im Sande.

Dann der Rückschlag: zwischen Februar und Anfang April keine Sichtungen mehr. Man ging davon aus, dass jede Hilfe zu spät kam.

Isra wurde mit einer Lebendtierfalle gefangen - das sicherte womöglich ihr Überleben.
Isra wurde mit einer Lebendtierfalle gefangen - das sicherte womöglich ihr Überleben. Foto: Christin Böer

Nur wenige Wochen später, tauchte der streunende Hund wieder auf. "Stundenlang lagen zwei Frauen auf der Lauer nach der Hündin", heißt es aus der Fundtierunterkunft Halberstadt. Ein Anwohner brachte den rettenden Hinweis. An dem beschriebenen Ort wurde eine Lebendtierfalle aufgestellt.

Am 30. Mai 2021 dann endlich der große Erfolg. Isra, wie sie später getauft wurde, konnte eingefangen werden. Sie kam noch am selben Abend in die Fundtierunterkunft und sucht nun nach einem neuen Halter.

Das ist Isra

Isra ist etwa drei Jahre alt, wurde entwurmt und erhielt Antiparasitika. Außerdem wurde sie gechippt und einmalig geimpft. Sie läuft gut an der Leine, braucht keinen Maulkorb. Hunde-Geschirren gegenüber zeigt sie sich skeptisch, für eine kleine Belohnung lässt sie es sich aber anlegen. Isra ist stubenrein und reagiert nicht auf Kleintiere, wie Katzen.

Isra ist eine Angsthündin, wie sie im Buche steht, heißt es aus der Fundtierunterkunft. "Was sie erleben musste, wo sie plötzlich herkam, und wieso sie solche Angst vor Menschen hat, das wird wohl wohl immer unklar bleiben." Isra zeigt zum Beispiel eine große Angst vor Männern.

Am liebsten sucht sich Hündin Isra einen ruhigen Platz zum Ausruhen. 
Am liebsten sucht sich Hündin Isra einen ruhigen Platz zum Ausruhen.  Foto: Christin Böer

Trotz der Strapazen verhält sie sich ruhig. Am liebsten sucht sie sich ein ruhiges Plätzchen. Isra zeigt sich vom Wesen als vorsichtigen Hund, möchte aber physisch und psychisch ausgelastet werden. Sie bleibt ungern allein und benötigt viel Liebe und Aufmerksamkeit von ihrem neuen Halter. 

Aus der Fundtierunterkunft heißt es: "Wir suchen für Isra ein ruhiges und zuverlässiges Zuhause bei erfahrenen Hundefreunden, möglichst ohne Kinder. Ein souveränder Zweithund wäre wichtig für sie. Denn dieser gibt ihr sehr viel Sicherheit in allen für sie noch unbekannten Situationen." Isra brauche Zuneigung und Stabilität. "Die neuen Besitzer müssen sich klar darüber sein, dass Isras Eingewöhnung in eine neue Familie ein längerer Prozess ist."

Ideal für Isra wäre ein Haus mit gut eingezäuntem Grundstück, damit sie sich langsam an ihre neue Situation gewöhnen kann. Hundefreunde, die Isra in ihre Familie aufnehmen möchten, melden sich bitte bei Christin Böer, Fundtierunterkunft Halberstadt, Telefon 0157 35 14 4496.