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Berufswahl Wie die Töchter zur Technik kommen

Was müssen Eltern tun, um die Tochter für technische Berufe zu begeistern? Das wollen Wissenschaftler der Uni Magdeburg herausfinden.

Von Rainer Schweingel 01.07.2018, 01:01

Magdeburg l „Es steht außer Frage, dass Eltern einen großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben. Aber die genauen Zusammenhänge sind noch unerforscht“, sagt Dr. Stefan Brämer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Technische Bildung und ihre Didaktik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er gehört zum Team um Prof. Dr. Frank Bünning, das am Projekt „Investmint“ arbeitet.

Sie befragen Eltern dazu, wie sie mit ihren Töchtern über Beruf und Studium sprechen und wie sie sie dabei unterstützen, den richtigen Weg nach dem Schulabschluss zu finden. Sie wollen außerdem wissen, wie das tatsächlich bei den Mädchen und Frauen ankommt.

Ein Vater kann seiner Tochter von seiner tollen Ausbildung zum Schweißer erzählen, aber die Tochter findet keine Informationen oder Ausbildungsplätze – weil der Beruf heute Konstruktionsmechaniker heißt. Welche Barrieren gibt es außerdem und wie kann man sie abbauen?

In Interviews werden sie mit Eltern, Schülerinnen und Lehrerinnen und Lehrern sprechen, um herauszufinden, wie die sich gute Berufsberatung und andere Formate zur Berufsorientierung vorstellen und wünschen. „Wir haben – nicht nur in Sachsen-Anhalt – einen gravierenden Fachkräftemangel, speziell in den Mint-Berufen, also denen mit den Schwerpunkten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“, erklärt Prof. Dr. Frank Bünning von der Professur Technische Bildung und ihre Didaktik. „Diesem Problem könnten wir effektiv begegnen, wenn es uns gelänge, mehr junge Frauen für Mint-Berufe zu gewinnen.“

In den Berufen Industriemechanikerinnen, Mechatronikerinnen und Verfahrensmechanikerinnen gibt es einen hohen Bedarf an Fachkräften. Gleichzeitig ist der Frauenanteil gering. Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, werden die Technikdidaktiker neue Konzepte entwickeln, um junge Frauen bei der Berufsorientierung zu unterstützen.

Was genau entwickelt wird, hängt aber von den Ergebnissen der Umfragen ab. Sicher ist, dass die neuen Konzepte unter anderem der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitgebern, Berufsverbänden, Elternräten sowie Schulen und Kommunen zur Verfügung gestellt werden.

Unter www.investmint.de können sich Eltern, Schülerinnen, Lehrer und Interessierte über das Projekt informieren und zur Teilnahme anmelden.